Was wird es denn? – High Five fürs richtige Geschlecht

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Ich bin in der 22. Schwangerschaftswoche. Seit Wochen werde ich gefragt, ob wir schon wissen, was es wird. Wir hatten eine Tendenz. Die wurde beim 2. Großen Screening diese Woche bestätigt. Na, auch neugierig?

Unser Baby - es wiegt schon fast ein halbes Kilo und wird in den kommenden Wochen rasant wachsen.

Seit Bekanntmachung der Schwangerschaft hören wir uns Witze an. Darüber, wie Nummer drei wohl aussehen mag. Das verstehe ich ja noch. Bei der Diversität unserer Mädels finden wir diese Frage in der Tat auch hochspannend. Rothaarig und grünäugig hätten wir noch nicht. Ich glaube ja, dass wir ein zuckersüßes asiatisch angehauchtes Baby bekommen. Mit blauen Augen. Das Gen ist bei uns ziemlich dominant. Mein Dad hat braune Augen. Meine Mutter war schon tierisch enttäuscht, dass all ihre drei Kinder straßenköterblond und blauäugig wurden. Sie hätte sich wenigstens eines mit dunklen Augen gewünscht. Als mein sehr asiatisch aussehender Mann und ich dann eine blonde und blauäugige Tochter bekamen, waren wir selbst von den Socken. Simon glaubt, dass Johanna die große Ausnahme ist. Ich bin noch nicht überzeugt aber lassen wir uns überraschen.

Kommen wir zur Geschlechtsfrage. Am Anfang habe ich mit dem Gedanken geliebäugelt, dass wir uns bei der Geburt überraschen lassen. Da aber irgendwie jeder automatisch davon ausging, „dass wir nur Mädchen können“ und meine Große SO partout gegen einen potenziellen Bruder war, haben wir diese Idee über Bord geworfen. Wir wollten es dann doch wissen. Schon um das Baby davor zu bewahren aufgrund seines Geschlechtes von den Schwestern abgelehnt zu werden. Klingt das doof? Ich mach mir da echt Sorgen. Wenn es doch ein Junge wird und die Große sagt knallhart: „Nö. Den will ich nicht.“ Hat sie nämlich genau so schon verlauten lassen, allein bei der Aussicht, dass es eben auch ein Brüderchen werden könnte.

Umso enttäuschter war ich selbst, dass ich bis jetzt warten musste, um es endlich zu erfahren! In der 17. Woche hatte ich zwar einen Kontrolltermin aber ohne Ultraschall. Meine Ärztin schaute nur zwei Sekunden nach, ob das Herz noch schlägt. Doch bei diesem Manöver habe ich mir schon eingebildet, einen Blick zwischen die Beine erhascht zu haben. Danach hab ich auch ein Paar Söckchen gekauft und eine süße, kleine Hose. Davon erzählt habe ich keinem. Außer Simon natürlich. Denn bei dem, was ich glaubte zu sehen, habe ich mich so sehr gefreut, dass ich gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfen musste. So sehr hat mich die Freude überwältigt. Dabei ahnte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht, dass ich mir tatsächlich, irgendwo ganz tief drinnen, ein bestimmtes Geschlecht gewünscht hatte! Und weil es eben nicht sicher war, habe ich es niemandem gesagt. Nicht sagen können. Denn wenn es doch anders gewesen wäre, hätte ich gegen die Enttäuschung ankämpfen müssen und das hätte mein Baby nicht verdient. Weil ich, egal was kommen würde, unser neues kleines Menschlein über alles lieben würde. Also was isses jetzt?

Das verrate ich euch nächste Woche! Quatsch, Spaß! Es ist ein Junge. Ganz zweifelsfrei und wirklich seeeeehr eindeutig ein Junge. Und wir freuen uns wirklich riesig. Wir hätten auch gern ein Mädel gehabt. Denn zwei Mädchen sind Zufall, drei eine Ansage aber ich glaube fürs Familiengefüge ist es perfekt. Die Girls sind so eng miteinander mit ihren anderthalb Jahren Altersunterschied. Da hätte es eine kleine Maus schwer gehabt. Einen Jungen stelle ich mir für die Konstellation einfacher vor aber das muss natürlich nicht so sein. Und ich glaube, ein Junge ist gut für mein „Endlich-komplett-fühlen-Gefühl“. Das habe ich bisher nämlich vermisst. Und das ist undankbar und blöde aber es ist eben, wie es ist.

Überrascht bin ich trotzdem von den Reaktionen meiner Umwelt. Es wissen gerade mal eine Handvoll Menschen von unserem Buben und ich habe schon drei Mal ein High Five dafür bekommen. Abgesehen von Kommentaren wie „na endlich“, „da ist der Simon bestimmt froh“, habt ihr es dann doch geschafft“, „ist er also kein Büchsenmacher“ und ähnliche. Da steh ich dann immer da wie ein Huhn wenn es blitzt. Was soll das denn jetzt heißen? Wir haben nicht so lange Kinder bekommen bis endlich der ersehnte Junge dabei war. Wir freuen uns mega, ja aber solche Reaktionen find ich dann doch ein bisschen… Hmpf. Bin ich da vielleicht zu empfindlich?

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