Papa, Pizza!

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Ciao Ragazzi! Seit gestern Abend sind wir zurück aus dem Italien-Urlaub. Eine Woche lang Familienzeit bei Pizza, Pasta und einer Menge Sand im Getriebe. Hier der Bericht.

Schwierig, sich diese Woche für ein Bild zu entscheiden aber ich nehme mal das hier. Babybauch, Doppelkinderwagen und zwei Paar Beine von ziemlich groß gewordenen, schlafenden Mäusen.

Samstag Morgen gin es mit dem Zug los in Richtung Venedig. Das ist ziemlich cool, denn von München aus gibt’s eine Direktverbindung. Von der Fahrtdauer her in etwa so lang wie zu meinen Eltern ins Sauerland, rund sechs ein halb Stunden. Super. Jedes Mal, wenn ich jetzt meine Mum besuchen fahre, denke ich mir, dass ich mit den Kindern auch am Meer sein könnte. Für die Fahrten hatte ich vorgesorgt. Großeinkauf im Spielzeugladen, Kratzbilder, Stickeralben, Mal- und Rätselhefte. Und es war verdammt gut, dass wir den ganzen Kram dabei hatten. Unser Zug hatte dann so eine satte Verspätung, dass wir unseren Anschluss verpasst haben aber mit unserer vollgepackten Doppel-Karre waren wir eh auf Fahrstühle beziehungsweise Rolltreppen angewiesen und die waren am Bahnhof stark frequentiert. Vor einem haben wir eine satte halbe Stunde warten müssen.

Irgendwann landeten wir dann aber doch noch gut in unserer Ferienwohnung in Lido di Jesolo. Und es gab nix. Wussten wir nicht. Wir hatten bisher nur einmal eine Ferienwohnung und die hatte eine spitzenmäßige Grundausstattung. Hier brauchten wir alles. Bettwäsche, Handtücher, Geschirrtuch, Klopapier, Salz. Ist bestimmt ganz normal aber wir haben erstmal doof aus der Wäsche geguckt. Und waren abends im völlig überteuerten Minimarkt um das Nötigste zu besorgen. Wurscht. Die Kinder waren begeistert! Johanna verkündete ziemlich flott, dass sie niemals wieder nach Hause will. Das sind ganz neue Töne. Im letzten Urlaub vor anderthalb Jahren wollte sie jeden Tag sofort zurück. Sie hatte richtig schlimm Heimweh. Und dieses Mal? Nix. Schließlich gab es eine Menge Muscheln am Strand, die gesammelt werden wollten. Das war unsere Hauptbeschäftigung. Muscheln sammeln und Meer. Strandpromenade, Eis, Spielplätze AM Strand und damit hätten wir eigentlich schon alles gehabt, was die Girls zum Glücklichsein brauchen.

Mir hätte das ausnahmsweise auch mal gereicht. Shoppen kann ich eh nix zur Zeit. Bringt ja nichts mit der Babykugel. Umstandsklamotten hab ich ausreichend und der Sommer ist fast rum. Bummeln gehen ist auch grad schwierig, weil mir meine Symphyse derart zu schaffen macht, dass lange Wege einfach nur eine Qual sind. Ich hab mich mit Müh und Not vom Busbahnhof ins 3 Kilometer entfernte Ferien-Appartement geschleppt. Danach brauchte ich einen halben Tag Regenerationszeit, so scheiße weh tut das schon. Kenn ich übrigens auch aus den vorangegangenen Schwangerschaften, hatte es allerdings noch nie in so einem frühen Stadium.

Da war unser Venedig-Programm auch eine Herausforderung. Dorthin haben wir einen Tagesausflug gemacht, genau zur Schwangerschaftshalbzeit, also an 20+0. Das war ja auch ein Grund zu Feiern! Mit dem Boot sind wir in die Stadt getuckert, die Mädels hatten einen Riesen-Spaß dabei. Soviel Spaß, dass sie direkt beim Aussteigen entschieden haben, dass sie sofort schlafen müssen. Zum Glück hatten wir entgegen aller Ratschläge den Doppelkinderwagen dabei. Denn das 12 oder das 14-Kilo Kind schlafen und schlaff in der Trage zu haben, hätt ich auch nicht gepackt. Dann lieber die Kiste über die vielen Brücken schleppen. Simon hat immer die Wege ausgekundschaftet, die möglichst wenig Brücken haben UND haben immer wieder Leute geholfen. Oft tragen musste ich den Wagen also nicht. So ein großer Babybauch ist schon ganz günstig. Das scheint Hilfsbereitschaft zu wecken. Sobald die Girls wach wurden, war es leichter. Da sind sie eben gelaufen, wenn es über eine Brücke ging und den leeren Wagen über die Stufen zu rumpeln ist easy.

Es folgten ein weiterer Strandtag und ein Tagesausflug in einen Wasserpark. Da durfte ich kaum eine Attraktion nutzen. Nur so ein paar Kinder- und Babyrutschen. Aber nett war es trotzdem. Mein Mann klemmte sich unterdessen unsere Vierjährige unter den Arm und schulte sie in Sachen Überwindung. Für meinen Geschmack oft zu viel und zu früh aber sie kommt hinterher tatsächlich strahlend zurück und will direkt nochmal. Also lasse ich Simon gewähren. Die Väter muss man ja auch mal machen lassen. Wobei ich jetzt auch wirklich kein Schisser bin aber wenn‘s um meine Babys geht. Johanna genießt die Aufmerksamkeit vom Papa. Sie ist grad sehr auf ihn fixiert. Neu für mich. Und nicht unbedingt schmeichelhaft aber dazu ein anderes Mal mehr.

Und noch etwas zum Thema Baby. Ich spüre unseren Zwerg endlich! Seit einigen Wochen so ganz sachte, dass ich mir nie ganz sicher war aber seit vorgestern deutlich. Im Bett, in Italien. Kein Zweifel. Es tritt! Und heute konnte man es auch direkt von außen spüren. Was bin ich erleichtert! Unsere Große habe ich trotz Hinterwandplazenta auch erst nach der vollendeten 20. Woche gespürt. Aber es war eben auch die erste Schwangerschaft. Nummer zwei machte sich bereits bei 15+ Wochen deutlich bemerkbar. Trotz Vorderwandplazenta. Deshalb dachte ich, dass es bei Nummer 3 auch schnell gehen würde. Doch unser Baby hat mich warten lassen. Jetzt bin ich ganz gespannt, wie es weiter geht! Wird es ein lebhaftes kleines Ding? Eher ruhig? Mal schauen.

Morgen geht es jetzt erst einmal zurück in die Arbeit. Das ist ungewohnt! Nach einer Woche Krankschreibung und drei Wochen Urlaub. Hoffentlich groove ich mich schnell wieder ein. Und die Girls auch! Die waren ja jetzt auch drei Wochen nonstop mit mir zusammen. Also wird es für uns alle eine spannende Woche. Ich schreibe dann, wie es lief. Euch allen einen guten Start in den September!

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