5 Kilo in zwei Monaten: Die Sorgen-Diät
Ein Dreiviertel Jahr nach unserem Umzug, neuem Job und Baustelle bin ich so leicht, wie zuletzt nach meinen schmerzhaften Zahn-OPs. Wenigstens ein netter Effekt in all dem Chaos hier.
Meine Mutter schrieb mir neulich – in Bezug auf mein WhatsApp-Profilbild – dass ich bloß aufpassen soll, dass ich ja nicht zu dünn werde. Von anderen Seiten gab es Komplimente für die Haare. Das habe ich mal zum Anlass genommen um mich auf die Waage zu stellen. Die hatte nach einem guten Jahr dann tatsächlich auch wieder eine 5 vorne stehen. Eine ganz, ganz knappe 5 aber sie war eben da.
Sorgen statt Speck im Gepäck
Krass. Das letzte Mal habe ich unter 60 Kilo gewogen, nachdem ich drei Monate lang nicht kauen konnte. Und das war eine wirklich ätzende Zeit. Eigentlich habe ich mich da mehr von Schmerzmitteln als echtem Essen ernährt. Ich bin fast 40 Jahre alt. Da geht es mit dem Abnehmen nicht mehr so schnell. Es sei denn, man hat den Arsch voll Sorgen. So wie wir halt gerade.
Einzugstermin? Fehlanzeige!
Ein Einzugstermin ins Haus ist weiterhin nicht greifbar. Statt sichtbarem Fortschritt kommen immer nur neue Probleme. Das Dach sollte dann doch besser sofort erneuert werden. Für eine ordentliche Aufdachdämmung braucht es neue Sparren und bevor die da sind und das Dach offen ist, braucht man halt auch keinen Boden im Dachgeschoss verlegen und immer so weiter. Das nervt! Wir kommen ziemlich gut voran. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir zu zweit sind, beide arbeiten gehen und noch drei Kinder haben, um die ich mich ja auch noch gut kümmern will aber trotzdem: Unterwegs ist die Geschichte immer mal wieder extrem zermürbend.
Drei ERwachsene für ein Haus
In der Arbeit könnte ich dreimal so viel Zeit investieren und es wäre immer noch nicht genug, um meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Und im Kindergarten steht nächste Woche die Elternbeiratswahl an. Simon ist derweil wieder einmal in München und ich muss zusehen, wie ich das terminlich mit meiner Schwiegermutter koordiniere. Gott sei Dank ist sie da und kann im Notfall einspringen. Ohne sie wäre ich echt aufgeschmissen. Nachmittags- oder Abendtermine im Job? – Monika! Ein Hänger, um eine Tonne Schutt weg zu fahren? Monika! Damit muss ich mein Gejammer vom vorigen Absatz eigentlich korrigieren. Wir sind nicht zu zweit. Wir wuppen das zu dritt. Aber auch drei Leute sind verdammt wenig um ein Haus zu sanieren.
Da hilft nur noch ein Ei drüber zu hauen
All die kleinen und großen Sachen, an die ich jeden Tag denken muss, sorgen derweil dafür, dass ich eine Sache vergesse: Essen. Aber selbst wenn ich es auf dem Schirm habe, schiebe ich es vor mir her, weil der Artikel gerade noch zu Ende geschrieben werden muss, weil ich danach auch schon wieder ins Auto hüpfen muss um die Kleinen von der Kita abzuholen, weil ein Handwerker anruft, ein Kind Hilfe beim Hintern abwischen braucht oder oder oder. Und wenn ich dann doch mal Luft habe, fehlt mir der Appetit. WENN, dann mache ich mir Toast. Mit Avocado und Spiegelei. Eigentlich mag ich gar keine Avocado aber mein Körper versucht wohl mit seiner neuen Passion reinzuholen, was ich ihm gerade nicht geben kann.
Power? Nur noch auf dem Pulli
Den optischen Effekt finde ich gar nicht mal so schlecht. Doch ich merke, dass meine Kraft nachlässt. Beim Heben, beim Rennen, konditionell. Und das ist auch wieder doof. Denn wenn ich eine Sache brauche zurzeit, dann ist es Kraft. Nicht nur physisch. Aber mal fünf Minuten einigeln muss auch mal erlaubt sein. Morgen steh ich wieder auf und mache weiter. Avocados einkaufen zum Beispiel.
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