Allein, allein… Alleinerziehend mit Mann

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So langsam könnte ein bisschen Familienleben wieder ganz nett sein. Ich bin die vierte Woche in Folge quasi allein mit den Kids. Aber immerhin kann ich zum ersten Mal seit Beginn der Sommerferien in Ruhe arbeiten. Eigentlich…

Und irgendwann am Tag versuche ich natürlich noch Qualitätszeit mit den Kids zu verbringen. Gestern mit einem Ausflug zum Brombeeren pflücken und Pilze sammeln. Leider haben wir auch einen Pflaumenbaum gefunden. Morgen muss ich also backen.

Erst war ich zwei Wochen mit den Kindern unterwegs, im Anschluss war Simon auf Geschäftsreise und seit Samstag hat er Urlaub. Den nutzt er, um seinem Freund auf dessen Baustelle zu helfen. Die ist eine dreiviertel Stunde Fahrtzeit entfernt und hat es offenbar in sich. Mein Gatte kommt abends gegen 23 Uhr „nach Hause“ und fällt in sich zusammen, wie ein Luftballon, dem jemand die Luft rauslässt. Er ist so richtig fertig. Und ich?

Zum ersten Mal seit 5 Wochen arbeiten ohne Kind(er) daheim

Ich mache einfach das, was ich immer mache. Aufstehen, alle drei Kids wecken, anziehen, verköstigen, Brotdosen richten und antreiben. Letzteres ist wichtig, um die Bande pünktlich ins Auto zu verfrachten denn seit dieser Woche sind wieder alle betreut. Die Kleinen sind im Kindergarten, Johanna zum ersten Mal in diesen Sommerferien in der Ferienbetreuung. Und Gott, was war ich erleichtert, als ich am Montag allein am Laptop saß. Pünktlich mit der Arbeit beginnen konnte und bis 11 Uhr so viel geschafft hatte, wie in den vorherigen Wochen den ganzen Tag nicht.

Kleine Unterbrechungen sind auch Unterbrechungen

Wenn man im Homeoffice mit Kind(ern) schafft, stören sie einen mal mehr und mal weniger. Über Johanna sage ich zum Beispiel immer, dass sie völlig unkompliziert ist. Malen, Essen, Bibi Blocksberg. Und das Kind kann den ganzen Tag überbrücken. Aber jetzt – als ich nach WOCHEN – zum ersten Mal wieder allein war, habe ich erst so richtig gemerkt, WIE VIEL ich normalerweise gleichzeitig jongliere. Denn selbst, wenn sich Johanna eigentlich ganz gut selbst beschäftigt, bin ich ja trotzdem die ganze Zeit gefragt. Komm mit aufs Klo, ich trau mich nicht. Bibi Blocksberg ist zu Ende. Ich will Folge XY! Schneidest du mir einen Apfel? Von den Bedürfnissen des 2-jährigen fange ich gar nicht erst an…

Alltag im Hamsterrad

Jetzt habe ich also endlich Zeit. Zeit für meinen Job. Am Nachmittag nochmal ein Stündchen Zeit für die Baustelle und ab 4 hab ich Zeit für die Kinder. Wenn ich nix nacharbeiten muss, was leider eher Regel als Ausnahme ist. Zwischen 12.30 Uhr und 14 Uhr sind Pauline und Alex bei mir. Mittagspause im Kindergarten. Also kümmere ich mich selbstverständlich auch ums Mittagessen. Das zumindest ist einfacher, wenn Simon nicht da ist. Neben kinderfreundlichen Mittagsgerichten stets darauf zu achten, dass es vegetarisch ist, finde ich manchmal tatsächlich ein bissl anstrengend. Und anstrengend - das ist die ganze Organisation rund um Arbeit, Kinder, Termine und Baustelle eh schon genug.

Was macht eine Altbausanierung mit der Beziehung?

Ich frage mich, auf welchen Zeitraum das jetzt eigentlich mein Alltag sein soll. Und wie mir der gefällt. Wir sind ein Team, bekommen zusammen alles auf die Kette. Wir teilen uns eben auf. Aber wie lange kann so etwas funktionieren? Das sind Fragen, die sich wohl jedes Paar im Laufe eines Hausbaus, Umbaus oder während einer langwierigen Renovierung stellt. Vielleicht hat ja jemand Erfahrungswerte für mich. Die würden mich gerade wirklich interessieren.

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