Obacht, Schlachtschiff im Anmarsch! - Schwangerschaft und Gewichtszunahme

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Der nächste Vorsorgetermin ist diesen Donnerstag. Letzter großer Ultraschall. Endlich Baby wieder sehen. Aber mir graust es vor dem Gang auf die Waage. Dabei hatte ich mir so fest vorgenommen, mir dieses Mal keine Gedanken zu dem Thema zu machen. Mann, ey!

Meine Rübchen machen sich um ihre Figuten Gott sei Dank gar keine Platte. Wir backen Plätzchen, wann immer sie Bock haben. Das ist schon das dritte Mal seit September.

Ich freue mich riesig auf den Donnerstag. So spannend, wie groß und schwer unser Zwerg inzwischen ist. Mir kommt er aufgrund seiner Turnübungen nämlich riesig vor. Seine Füße sind irgendwo weit oben unter meinen Rippen. Während sein Köpfchen seit dem vierten Monat unten ist und er irgendwo da unten meine Weichteile als Boxsack nutzt. Finde ich einerseits wunderbar. Denn ein aktives Kind ist ein lebendiges Kind. Ich freue mich immer wenn ich ihn spüre. Bei Pauline wuste ich schon dass ich die Kindsbewegungen arg vermissen werde. Ich habe versucht, mir das Gefühl so gut zu merken, dass ich es später abrufen kann. Funktioniert natürlich nicht. Und das aktuelle Baby im Bauch hat mich ewig zappeln lassen, bis ich es wahr nehmen konnte. Dafür gibt der kleine Turnbeutel jetzt richtig Gas und ich freu mich. Aber manchmal ist es schon auch schmerzhaft.

Überhaupt fordert mich die Schwangerschaft gerade sehr. Mir ist wieder schlecht, wird oft schwindelig und ich bin wirklich unglaublich müde. In den letzten Wochen hab ich viel geschafft, erledigt, gewerkelt, gebacken, Liegengebliebenes weggeschafft, Flohmarktkisten gepackt und Reisen organisiert. Jetzt ist der Akku leer. Am liebsten würde ich den ganzen Tag auf der Couch liegen. Geht aber nicht. Erstens weil ich nur vier Stunden täglich kinderfrei bin und in diese Zeit mein ganzes Termin-Gedöns habe und zweitens, weil es einfach meinem Naturell wiederspricht.

Ich quäle mich. Frühstück gibt’s erst gegen Mittag, wenn ich meine To-Dos erledigt habe. NACH dem Sport. Weil ich sonst Dank Sodbrennen nix mehr sporteln kann vor lauter Konzentration darauf, nicht zu kotzen. Und trotzdem: Ich bin ein Schiff! Bis zur 24. Woche hatte ich schon ein Plus von 10 Kilo auf der Waage. Bis zur 16.ten Woche waren es schon fünf. Obwohl ich bis dahin aufgrund der Übelkeit kaum etwas essen konnte. Nicht mal Kaugummi ging. Also WIE ist das möglich?

Ich hatte mir SO fest vorgenommen, in dieser Schwangerschaft einfach mal entspannt zu sein was das Thema Gewichtszunahme angeht. Der Grund? Ich hatte nach jeder Schwangerschaft am Ende ein Kilo weniger, als vorher. Also ganz konkret: Mit Johanna von 64 auf 76 Kilo. Bei Pauline von 63 auf 76 Kilo. Und beim Zwerg bin ich mit 62 Kilo gestartet. Ergo habe ich nach dieser Schwangerschaft nach meiner Logik irgendwann 61. Und damit kann ich prima leben. Aaaaaabbbber: Ich hab bei den Mädels auch wenig zugenommen. Wieviel es jetzt genau ist, will ich gar nicht wissen. Ich geh nur zu den Vorsorgeuntersuchungen auf die Waage. Dabei ist das doch völlig wurscht, oder? Vor allem weil ich ja schon zwei mal gesehen habe, dass man kein Klops bleiben muss. Das nervt mich. ICH nerve mich! Wie kann man bitte so kack eitel sein? Wichtig ist doch, dass es uns beiden gut geht. Dass der Kleine gesund ist und gut wächst.

Ich glaube, die Sprüche meiner Mutter hängen mir da irgendwie nach. Die behauptet seit ich denken kann, dass ich ihre Figur ruiniert hätte. Sie hätte in der Schwangerschaft mit mir zehn Kilo zugenommen, die sie nie wieder losgeworden ist. Nicht einmal das Geburtsgewicht wäre weg gewesen! Dass das mathematisch gar nicht möglich ist, blendet sie aus. Ich hab mir über die Jahrzehnte (!) umsonst den Mund fusselig geredet. Aber eine Sache habe ich mir fest vorgenommen: Selbst WENN ich hinterher und über Jahre auf irgendwelchen Extrakilos hocken bleibe (was ich nicht mal glaube), werde ich meinem Kind nie. Also wirklich NIEMALS erzählen, dass es Schuld an Mamas Speck ist. Geht echt nicht, oder?

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