Babys 79. Woche: Papas Wehen und die Wahl der Klinik

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Neue Klinik, neues Glück denke ich mir und trat kürzlich zum Geburtsplanungsgespräch an. Und das war so ganz anders als im alten Krankenhaus. Ob das ein gutes Zeichen ist? Ich habe Zweifel!

Ein Blick über den Flur auf der Entbindungsstation

Wo bekomme ich dieses Mal mein Baby? Ein Vorteil der Großstadt ist ja oft, dass man nirgendwo bleiben muss, wenn es einem nicht gefällt. Weil es viel Auswahl gibt. Zum Beispiel habe ich sieben Orthopäden verschlissen, bevor ich einen gefunden habe, mit dem ich zufrieden bin. Und wenn es der nicht geworden wäre, hätte es noch weitere Möglichkeiten gegeben. Beim Thema Entbindung ist es in München ähnlich. Harlaching, Neuperlach, Großhadern, Maistraße, Taxisklinik, Rechts der Isar oder lieber im Dritten Orden? Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Mir ist eine angeschlossene Kinderklinik immer ganz wichtig. Denn wenn wirklich etwas sein sollte mit meiner Maus, möchte ich die Möglichkeit haben, sie trotzdem sofort zu sehen und wenigstens zu besuchen.

So etwas hatte die letzte Klinik. Und von den Kreißsälen war ich begeistert. Das sah alles so komfortabel und chic aus. In dieser Wohnzimmer-Atmosphäre wollte ich mein Baby bekommen! Naja. Letztlich erblickte sie in einem separaten OP-Saal das Licht der Welt und ich hadere leider heute noch mit meinem Kaiserschnitt. Hätte ich es auch so geschafft? War er medizinisch wirklich notwendig oder wollten Ärzte und Hebammen den Kreißsaal schnell wieder frei geben weil sich bei mir nach 15 Stunden Wehen und vorzeitigem Blasensprung einfach nichts am Muttermund tun wollte? Ich weiß, dass klingt mies. Aber gegen die Zweifel komme ich nicht an. Und ich habe mich schrecklich allein gefühlt. Mein Mann musste lange nach einer Hebamme suchen, wenn ich mal etwas wollte. Zum Beispiel aufs Klo gehen. Ich hatte schrecklichen Durchfall, durfte aber das CTG nicht abmachen. Tja. Dilemma. Bin dann trotzdem immer wieder aufs Klo und hab mir dafür ordentlich Anschiss (Haha – Wortspiel) eingehandelt. Aber was sollte ich denn machen?

Das ist nur ein Beispiel. Auch sonst war das „Erlebnis Geburt“ für mich schwierig. Und ich weiß nicht, ob ich völlig unvoreingenommen an die nächste gehen kann. Beim letzten Mal hatte ich keine Zweifel daran, dass ich es nicht schaffen könnte. Als die Fruchtblase platzte, war ich innerlich völlig ruhig. Ich habe mich gefreut auf mein Baby! Schmerzen vergehen, mein Kind bleibt. Dass ich kotzend und immer wieder ohnmächtig auf dem kalten Boden liegen würde, hat mich dann doch überrumpelt. Dieses Mal starte ich mit wesentlich mehr Respekt. Mal schauen, wie es wird.

Ich gehe dieses Mal in eine andere Klinik. Jedenfalls habe ich ein langes Aufnahmegespräch mit einer sehr lieben Hebamme. Sie macht mir Mut und stellt interessante Fragen. Ob es hektisch wurde kurz vorm Kaiserschnitt, welche Schmerzmittel ich bekommen habe und wie ich sie vertragen habe. Was generell für mich in Frage kommt in Sachen Schmerzlinderung. Das wollte in der früheren Klinik niemand wissen. Dafür werde ich hier nicht untersucht. Kein CTG, kein Ultraschall. Das finde ich befremdlich. Vor allem weil ich mir Sorgen um die Kaiserschnitt-Narbe mache. Wird sie halten, wenn ich Wehen bekomme? Die letzte Geburt ist dann ja erst knapp 19,5 Monate her… Der Arzt beruhigt mich allerdings und sagt, dass sich eh erst unter der Geburt heraus stellt, wie strapazierfähig die Narbe ist.

Mein Mann hält nicht besonders viel davon, dass ich mein Baby auf „normalem Weg“ bekommen möchte. Er hat Angst, dass unsere Süße und ich gleich mit unter der Geburt verbluten weil die innere Narbe aufreißt. Ein Horrosszenario. Aber ich bleibe optimistisch. Irgendwie und irgendwo kriegen wir die Maus da schon raus! Oder?

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