Babys 80. Woche: Henkers-Mahlzeiten und Eskalation

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Ich unternehme gerade sauviel. Denn die zweite Geburt steht kurz bevor. Also lebe ich wieder jeden Tag, als könnte es mein letzter sein. Ist ja auch irgendwie so. Doch dabei mute ich mir wieder mal zu viel zu. Manche lernen es wohl nie?!

Püppi mit Papa in Poing. Ich kann nicht auf die Höhe runter, da komm ich nie wieder hoch.

Echt. Ich bin so ein Horst. Letzten Montag war das letzte Mal Geburtsvorbereitungskurs. Partnerabend! Und bei dem ging es um Babypflege. Da hat mein Mann lustige Sachen erzählt. Zum Beispiel hatten die Jungs die Aufgabe, ein Tortendiagramm zu erstellen zum Thema Wochenbett. Sie sollten einschätzen, wieviel Zeit für welche Tätigkeit im Wochenbett drauf geht. Und mein Liebster hat allen Ernstes 14 (!) Stunden veranschlagt, die die Mutter fürs Ausruhen und Körperpflege braucht. Inklusive schlafen. Ich war völlig entgeistert! Der war doch beim letzten Mal dabei! Weiß er echt nicht mehr, wie es wirklich war?? Auf jeden Fall werde ich ihn im Wochenbett seeeeehr oft an „seinen Zeitplan“ erinnern. Darauf kann er wetten. Doch noch ist es nicht so weit. Also heißt es Verabredungen treffen.

Ich versuche, möglichst viele Freunde und Bekannte zu treffen, bevor die kleine Maus da ist. Ich habe nämlich keine Ahnung, wie unser Leben wird, wenn Püppi Nummer zwei da ist. Vor allem im Hinblick auf Johanna. Ich will ihr ja gerecht werden. Sie soll nicht das Gefühl haben, dass die Mama eine neue Nummer Eins hat. Meine Kinder sollen beide die erste Geige spielen und das auch spüren. Die Frage ist nur: Kann ich das? Ich habe Zweifel aber viel mehr als abwarten und mein Bestes geben kann ich noch nicht.

Jedenfalls sind die Montag Abende jetzt wieder frei. Doch statt des Kurses treffen die Mädels sich weiterhin um sich quer durch die Stadt zu futtern. Da bin ich natürlich dabei! Restaurantbesuche liebe ich sehr. Und wenn man dabei noch über Schwangerschaft und Baby quatschen kann, fetzt das natürlich. Zwei Mal die Woche habe ich mittlerweile Physiotherapie, einmal die Woche gehe ich zu einer Psychologin. Zu der hat mich meine Hebamme geschickt, nachdem ich öfter mal in Tränen ausgebrochen bin, wenn es um die anstehende Geburt ging. Joar… Ist mir ein bisschen peinlich aber es tut mir gut, darüber zu reden. Über die erste Geburt, unsere Startschwierigkeiten, mein Still-Trauma… Und einmal die Woche gehts zum CTG schreiben. Die ganzen Arzttermine sind vormittags. Das geht gut, so lange meine große Maus nicht wieder krank daheim ist. Die Abende hab ich mir voll gepackt mit Kino-Verabredungen, Vorträgen zum Thema Autonomiephase und weiteren Dates.

Eigentlich sollte das Spaß machen, doch es ist zu viel. Ich bin kaputt. Müde. Und mein Körper schreit nach Couch. Weil es nicht meine Art ist, ziehe ich trotzdem die Verabredungen durch, die ich mal getroffen habe. Bis gestern. Da ging gar nichts mehr. Mir war schlecht. Am Wochenende hatte ich solche Unterleibsschmerzen, dass ich den Buggy als Rollator missbraucht habe und im Schneckentempo mit Mann und Johanna durch den Wildpark gekrochen bin. Das machen wir nämlich auch noch. Johanna ganz viel Action bieten, so lange es geht. Jeden Nahmittag fahre ich mit ihr auf den Spielplatz und krabble, buddle, schaukle und rutsche. Das alles geht nicht mehr so leicht aber meiner Tochter zuliebe beiße ich die Zähne zusammen. An den Wochenenden gehen wir alle zusammen schwimmen, in Tierparks oder… Naja. Wir machen viel.

Aber die Muddi kann nicht mehr. Meine Haut ist rot, das Gesicht aufgedunsen und neuerdings kann ich meinen rechten Fuß nicht mehr anwinkeln. Neben dem Bett steht ein Eimer weil ich vor lauter Sodbrennen den Hals voll Magensäure habe. Es ist eklig. Doch meine Frauenärztin will mich bis zur Geburt nicht mehr sehen… Da dann. Augen zu und durch?

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