Von der Schwangerschaft, die keiner mitbekommt

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Wie schaffen das andere Mütter mit schon vorhandenen Kleinkindern und Schwangersein? Das mit dem Genießen und Zauber des entstehenden Lebens und so. Ich kriege es jedenfalls nicht so gut gebacken, mich auf das neue Familienmitglied zu konzentrieren.

Die Schwangerschaft mit Paulinchen lief auch so nebenbei. Und jetzt kann ich mir ein Leben ohne meinen Sonnenschein nicht mehr vorstellen. Sie isst übrigens gern mit mir ein zweites Mittagessen. Vor allem, wenn ihr das in der Kita nicht anstand.

Dabei haben wir nicht mehr lang. In rund fünf Wochen ist Schluss mit Schwangerschaft und der Kleine ist hoffentlich gesund und munter in unserer Mitte. Ich habe manchmal ein richtig schlechtes Gewissen dem noch Ungeborenen gegenüber. Klar bemerke ich ihn. Er ist auch ziemlich zappelig. Und ich freue mich über die Bewegungen aber das war es dann auch irgendwie schon. In meiner ersten Schwangerschaft habe ich noch Zwiesprache mit dem Baby gehalten. Das mache ich jetzt gar nicht. Und bei Pauline auch schon nicht. Wobei die Schwangerschaft mit Pauline irgendwie noch mehr Nebensache war als dieses Mal. Einfach weil Johanna damals noch so winzig war. Als Pauline geboren wurde, war Johanna anderthalb. Rückblickend hatte ich zwei Babys. Hab ich damals aber gar nicht gesehen. War vielleicht auch besser so. Dafür habe ich heute zwei „große“ Mäuse, die meistens ein Herz und eine Seele sind. Es sei denn, Pauline will auch mal den pinken Becher für den Frühstückskakao. Dann gibt’s Beef. Aber das ist wohl normal.

Jetzt habe ich überlegt, mit meinem Mann nochmal so richtig Babymoon zu machen. Unsere Eltern haben sich als Babysitter angeboten. Also könnten wir die Chance rund um Weihnachten nutzen und nochmal so richtig schön nur etwas für uns machen. Vielleicht sogar ein klitzekleiner Kurzurlaub in einem Hotel in Österreich oder dem Allgäu oder weiß der Geier. Fluggesellschaften nehmen mich dann nicht mehr mit und lange sitzen kann ich auch nicht. Also kommen längere Anfahrten eh nicht in Frage. Weil ich die Idee ziemlich gut fand, hab ich wochenlang Hotels gecheckt, Preise verglichen und mit meinen Eltern hin und her geplant. Wegen WANN kommen und so weiter. Doch leider ist das Vorhaben gar nicht so leicht zu realisieren.

Erstens gibt es echt wenig Hotels, die zwischen den Weihnachten und Neujahr überhaupt noch Zimmer haben. Zweitens sind meine Eltern beide nicht gut beieinander und ich habe Schiss, dass sie sich mit der Betreuung zuviel zumuten. Okay. Ich bin mir sogar sicher, dass sie sich zu viel zumuten. Und drittens – jetzt kommt das K.O.-Kriterium: Mein Rücken ist unberechenbar. Ich hab Tage, an denen ich mich kaum rühren kann. Wenn ich Pech habe, erwischt es mich genau dann, wenn wir eigentlich wellnessen und schlemmen wollen. Und Hunderte Euro ausgeben, um leidend in einem schicken Hotelbett rum zu liegen? Nee. Das will ich nicht.

Der Plan sieht jetzt also vor, dass ich mir für die Zeit ab dem 7. Januar nix mehr vornehme. Keine Arzttermine (so weit das möglich ist), im Haushalt nur noch was sein muss. Alle Anträge, Pflichten und To Dos (Kliniktasche packen, Elternantrag vorbereiten etc.) will ich vorher erledigt haben. Dann habe ich zumindest noch ein paar wenige Tage kurz vor der Geburt zum Kraft tanken. Allerdings mache ich diesen Plan ohne einen wichtigen Aspekt: Unser Baby. Wenn das nämlich beschließt, nicht am mutmaßlichen ET zu kommen, sondern etwas früher, dann hab ich halt Pech gehabt. Wir werden sehen.

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