Herbstklamotten, Kinderflohmarkt und die nächste Größe - Ist die Mama etwa kaufsüchtig?

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Diese Frage habe ich mir die Woche gestellt. Bin ich kaufsüchtig? Weil die Kinder allesamt die nächste Größe brauchen und jetzt ja auch Sachen wie Softshellanzüge, Regenjacken, Regenhosen und Gummistiefel her müssen, habe ich es finanziell echt krachen lassen. Und habe nun ein schlechtes Gewissen.

Huuuuiii! Hier wirbelt mein Mann die Mädels durch die Gegend. Kleid von Johanna= Hofflohmarkt Schwabing. T-Shirt und Hose von Pauline = Flohmarkt in der Reithalle. Ich finde es so schade, dass es da gerade so mau aussieht.

Jeder Mensch und vor allem wir Mädels freuen uns über Schnäppchen. Ist ein Fakt. Und ich bin eigentlich überzeugte Flohmarktkäuferin. 80 Prozent der Kleidung meiner Kinder ist gebraucht und darauf war ich immer ziemlich stolz. Ich kaufe ja nix Abgerocktes. Nix Kaputtes. In der Tat bin ich sogar eine ziemliche Markenschlampe. Also ein bisschen. Wenn ich auf dem Flohmarkt schöne Sachen von Gap, Esprit, Trollkids, Petit Bateau und halt andere „wertige“ Sachen für nen Appel und ein Ei bekomme, freu ich mich einfach. Discounter-Klamotten kaufe ich nicht (mehr) weil die mich in der Vergangenheit einfach nicht überzeugt haben. Für Alexander habe ich letztens die Komplettausstattung in Größe 80 für sagenhafte 40 Euro auf dem Flohmarkt geshoppt. Du da war wirklich alles dabei. Langarmbodys, Shirts, Pullis, Kurzarmbodys, Fleeceanzug, zwei Jacken von Kanz in 80 und 86, Hosen. Neu gekauft hab ich nur noch zwei paar Strumpfhosen. Die, Unterwäsche und Socken kaufe ich neu. Schuhe kaufe ich nur gebraucht, wenn sie wirklich super aussehen. So weit, so gut. Bei diesem Vorgehen ist alles super. Mein Schnäppchen-Herz lacht und der schwäbische Ehemann ist auch zufrieden. Jetzt kommen wir allerdings zum Problem. Meine Taktik geht nicht mehr auf.

Durch Corona gab es so lange keinen Flohmarkt mehr, dass ich Johanna schon zwischendrin neue Leggins kaufen musste. Madame trägt keine andere Beinbekleidung. Und wenn sie damit auf dem Asphalt rum rutscht, mit Kreide malt, auf dem Spielplatz rumwetzt oder auf Bäume klettert, sind die schnell hinüber. Leggins kriegt man auf dem Flohmarkt ab einer bestimmten Größe auch nicht mehr. Bei uns ging es im dreistelligen Bereich los, dass es schwierig wurde, gute Sachen zu ergattern. Also ab Größe 104 circa. Jetzt braucht Johanna 110 und es wird nicht besser. Warum das so ist, finde ich logisch. In diesem Alter und mit den Größen, tragen die Kinder ihre Klamotten ja schon viel länger, als das zum Beispiel mit einer 68 oder 74 der Fall ist. Selbst wenn man Glück hat und eine dieser niedrigen Größen relativ lange anziehen kann, Und was lange getragen wird, wird eben auch strapaziert. Gerade von Kindern. Ganz aufgeben will ich noch nicht aber mein Schnäppchen-Sinn wird jetzt online befriedigt.

Ich bestelle dort stark reduzierte Kinder-Klamotten. Mindestens 50 Prozent günstiger müssen sie sein als der Originalpreis. Lieber 80 Prozent. Dann fühle ich mich noch besser. Aber das ist ein Trugschluss. In den letzten Tagen trudelten hier also diverse Päckchen ein. Fleeceweste und Hose für unsere Frostbeulen-Johanna. Neue Regensachen auch. Denn Pauline passt nicht recht in die Vorjahressachen von Johanna. Dafür ist sie noch zu klein. Aber für die Regenklamotten von vor zwei Jahren ist sie zu groß. Na klasse. Und der Kleine läuft hier eh außer Konkurrenz. Er ist ein Januar-Kind und wog mit fünf Monaten schon so viel, wie seine älteste Schwester mit 13 Monaten – der kleine Buddha. Joar… Alles also nicht teuer für sich genommen. Auch die Pullis für Johanna nicht, wo ich nie mehr als zehn Euro pro Stück bezahlt habe aber bei allen Kindern zusammen, geht das trotzdem ordentlich ins Budget. Als ich gestern Abend mal alle Ausgaben für die Kinder im letzten Monat zusammengerechnet habe, ist mir die Kinnlade auf die Tatstatur geklappt. 531,06 Euro waren das. Nur Bekleidung und Schuhe. Heidewitzka, das ist echt kack-teuer. Und obwohl ich schon gemerkt habe, dass sich all das summiert, habe ich immer noch ein Teil mehr in den Warenkorb gepackt. Weils so schön reduziert war. Weils auf das eine Teil mehr oder weniger auch nicht mehr ankommt und dann halt eh schon wurscht ist. Aber ich habe ein massiv schlechtes Gewissen. Und einen guten Vorsatz. Bis Weihnachten wird nix mehr gekauft. Ob ich das durchhalte? Erstmal muss ich die ganzen Newsletter abbestellen. Als ersten Schritt zur Besserung. Mach ich gleich. Muss nur noch eben nachgucken, ob es dieses Wochenende wieder eine Aktion gibt, bei der die Versandkosten geschenkt sind. Aber dann wirklich. Bestimmt.

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