Jetlag mal vier

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Die erste Nacht in Brisbane ist um 2.30 Uhr morgens vorbei. Okay. Wird wohl zwei, drei Tage dauern, bis wir uns angepasst haben, hab ich gedacht. Da hab ich aber die Rechnung ohne meine Mädels gemacht…

South Banks Brisbane: Der Citybeach quasi. Erfrischung hilft ja bekanntlich bei Müdigkeit.

2.30 Uhr aufstehen ist schon bitter. Die Zeitverschiebung von Deutschland nach Brisbane beträgt neun Stunden. Die Australier leben quasi in der Zukunft. Das ist irgendwie strange. Freundinnen schreiben mir und wollen wissen, was wir heute Schönes vorhaben und ich wundere mich, weil es doch schon zehn Uhr abends ist. Da hatten wir ja schon einen spannenden Tag hinter uns. Und in Deutschland startete er erst. Schon eine komische Vorstellung. Doch nicht nur mein Kopf findet diesen Zeitversatz gewöhnungsbedürftig. Auch mein Körper bekommt ihn nur schwer auf die Kette. Und meine Zweijährige erst Recht nicht!

Als erstes in der Spur war mein Mann. Der ist zwar auch mit uns um drei Uhr nachts aufgestanden aber da er ja arbeiten musste, hatte er keine Chance auf ein Mittagsschläfchen. Ich hätte mich durchaus zusammenreißen und durchhalten können. Die Mädels aber nicht. Die hat es am späten Vormittag über Tage dahin gerafft. Spätestens um elf Uhr war Feierabend bei beiden. Und dann haben sie geschlafen. Und geschlafen. Und geschlafen. Ich habe dann immer versucht, sie wach zu bekommen. Spätestens halb drei. Weil das auch daheim die Aufstehzeit nach dem Mittagsschlaf für die Große ist. Das Baby ist da ja eh flexibler aber es war wirklich, wirklich schwer. Johanna war knatschig, hat geweint und war überhaupt nicht gut drauf für den Rest des Tages. Ist auch kein Wunder. Denn ich habe sie ja praktisch aus dem langen Nachtschlaf gerissen.

Zweimal bin ich selbst über Mittag eingeschlafen. Fatal! Denn dann war der komplette Tag hinüber und wir wieder die halbe Nacht wach. Dass es so schwer wird, hätte ich nicht gedacht. Wir haben sogar getrennt geschlafen, damit wir möglichst viel Schlaf abbekommen. Denn Baby und Kleinkind waren nicht annährend synchron. Also Papa und Kleinkind in ein Zimmer, Mama mit Baby ins andere. Und pünktlich um drei Uhr morgens schallte es dann fröhlich durch die Wohnung: „Bin wahach, bin ga niss müde. Komm Mama, spielen!“ Boah. Dazu muss ich nicht viel erzählen.

Doch irgendwann fällt auch der eingefahrenste Rhythmus der australischen Sonne zum Opfer und alle haben sich an die Zeit gewöhnt. Wobei hier die Sonne früh um vier schon aufgeht. Und das ist eine echte Hilfe, wenn man nicht auch noch im Dunkeln sitzen muss, wenn man schon so früh hoch muss. Aber alles in allem hat es doch fast neun Tage gedauert. Neun Tage, bis nicht mehr der Nachmittag komplett im Arsch war und die halbe Nacht durchwacht werden musste. Gott sei Dank bleiben wir fast den kompletten Dezember. Da hat sie das wenigstens gelohnt. Ich bin ja gespannt, wie das wird, wenn wir wieder zurück kommen…

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