Babys 15. Woche: Schlaf! Jetzt! Ein!

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Wenn man sich endlich an einen scheinbaren Schlaf-Rhythmus des Babys gewöhnt hat, kommt Entspannung in die Sache. Denn wenn man planen kann, hat man schon viel gewonnen. Blöderweise ändert das Baby aber gern diesen Rhythmus. Ohne Vorwarnung natürlich!

Meine Maus übt lieber Köpfchen anheben statt zu schlafen

Johanna schläft mittlerweile wirklich quer durcheinander. Bis vor ein paar Tagen sind wir jeden Nachmittag gemütlich spazieren gewesen und mein Kind schlummerte zum Teil bis zu drei Stunden im Tragetuch. Beziehungsweise eben immer so lange wie ich eben in Bewegung war. Daheim angekommen, habe ich sie nach durchschnittlich anderthalb Stunden Spaziergang nochmal ins Bett gelegt und sie wieder in den Schlaf gestillt. Weil sie dann nicht mehr so tief und fest schläft, bleibe ich neben ihr liegen und lese im Kindle. Auf die Art schaffe ich drei Bücher pro Woche. Ich liebe gute Bücher! Und alles in allem war das mein Lieblingsmoment des Tages. Kaputt vom anstrengenden Vormittag (da hielt sie gegen neun ein Nickerchen für circa eine Stunde) mit Haushalt und Baby und dem langen Fußmarsch zusammen kuscheln. Chill-Stillen nenne ich das. Doch damit ist seit drei Tagen Schluss. Und ich bin genervt!

Auf unseren letzten beiden Spaziergängen war nämlich nicht mehr viel mit Schlafen. Vorgestern ist sie nach einer viertel Stunde wach geworden. Dabei habe ich mir erstmal nichts gedacht. Schließlich dauert es fast eine halbe Stunde bis sie im Tiefschlaf ist. Also habe ich die Drogerie, in der ich mich gerade befand, ohne etwas einzukaufen, gleich wieder verlassen und bin stattdessen einfach losgelaufen. Das half sonst immer gut. Vorgestern allerdings nicht. Interessiert guckte sich Johanna in der Gegend um. Für ungefähr zehn Minuten. Danach ging das Geheule los. Erst zaghaft-nörgelig, dann immer dringlicher. Eindeutig ein Hunger-Heulen! Na dann. Ich führe meinen Kinderwagen eigentlich nur als Einkaufswagen und Umzieh-Platz für meine Tochter mit mir. Denn im Tragetuch ist sie nur leicht angezogen da wir uns gegenseitig wärmen. Wenn ich sie zum Füttern rausnehme, braucht es für diese Jahreszeit ein paar Klamottenschichten mehr. Ich stecke sie also in ihren Schneeanzug, setze mich auf eine Parkbank und mache ihr ein Fläschchen. Heißes Wasser habe ich immer in einer Thermoskanne dabei. Bei manchen Witterungen wird Stillen im Freien echt ungemütlich. Abgesehen davon nimmt mein Kind die Brust nicht mehr wenn sie sich schon in Rage geweint hat. Leider! Jedenfalls staune ich nicht schlecht als sie ihr volles 120ml-Fläschchen unterhalb von drei Minuten ext. Oooookaayyy. Da hatte aber jemand Hunger! Komisch. Die letzte Mahlzeit liegt noch gar nicht so lange zurück. Aber gut. Dann wird sie jetzt wohl gut schlafen. Denke ich. Und irre mich gewaltig.

Denn nach dem Bäuerchen und dem Umziehen auf tragetuchtaugliche Klamotten kommt der Bauer! Johanna kotzt geschätzt die Hälfte des Fläschchens wieder aus. Und da ich sie direkt vor meiner Brust trage, ist das besonders lecker. Warm läuft mir saure Milch in den Ausschnitt. Das Tragetuch selbst ist voll, das Kind sowieso und wie sie es geschafft hat, sich auch auf die Mütze zu reihern ist mir ein Rätsel. Der Ausflug ist jedenfalls gelaufen und ich eile stinkend mit einem nassen, unglücklichen Kind nach Hause. Doch auch hier, frisch gebadet (alle beide) und umgezogen findet sie nicht in den Schlaf. Scheint aber nicht weiter schlimm zu sein. Meine Tochter ist blendender Laune! Na toll. Ich weiß ja, dass sich das Schlafbedürfnis irgendwann verringert aber muss das sofort sein? Und gleich so viele Stunden umfassen? Ich habe noch mehrfach versucht sie hinzulegen, obwohl sie keinerlei Müdigkeitsanzeichen zeigte und entsprechend waren diese Versuche zum Scheitern verurteilt. Erst gegen 19 Uhr reibt sie sich die Augen. Na endlich! Mein Kind war also bis auf eine viertel Stunde knapp sieben Stunden wach. Das war, wie gesagt, vorgestern. Und da ich Ausreißertage mittlerweile gewöhnt bin, startete ich gestern frohen Mutes in einen neuen Tag.

Ich mach’s kurz: Es war genau der gleiche Mist. Halbe Stunde im Tragetuch, dann startete das Weinen und ich war so richtig schön weit weg von daheim. Weil es regnete, wollte ich sie nicht aus dem Tuch nehmen und meine Tochter war deshalb noch untröstlicher als ohnehin schon. Den Nachmittag und frühen Abend war sie ebenfalls wieder gut gelaunt und blitzwach bis sie halb sieben in meinem Arm eingeschlafen ist nachdem ich sie in ihren Schlafanzug gesteckt habe. An sich ist das kein Problem. Mein Kind ist ja nicht unglücklich aber ich muss ehrlich sagen: Mutti ist müde! Die Nickerchen von meiner Tochter waren ja nicht nur für sie erholsam! Verdammter Mist. Aber gucken wir mal wie lange ich das durchhalten muss. Schlafrhythmen ändern sich ja eh alle Nase lang…

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