Arschteuer, kein Strand, kein Frühstück: Über die Tücken der Urlaubsbuchung mit Kindern und Familie

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Arschbombe! Ach, war das damals einfach. Vor den Kindern. Da haben wir ein Last-Minute-Urlaubsschnäppchen gebucht, sind mit Handgepäck losgeflogen und noch am selben Tag in den Pool gehüpft. Das scheint mit Kindern zwar nicht unmöglich aber unbezahlbar. Geht das nur uns so?

Wenn sie nicht streiten, teilen sie auch mal den Regenschirm. Den brauchen wir in Italien aber hoffentlich nicht.

Über Wochen habe ich nach einem Hotel gesucht. Wobei. Stimmt nicht. Um uns lange Autofahrten zu sparen, habe ich zuerst einmal geschaut, wohin die Flüge ab Friedrichshafen so gehen. Die erste Erkenntnis war: „Gut! In die üblichen Urlaubs-Destinationen kommen wir schon mal!“ Die zweite Erkenntnis: „Ach guck mal, Preis pro Person sind 119 Euro hin und zurück. Das geht ja.“ Doch dann, nach kurzem Überschlagen im Kopf: „Ja fuck! Das sind ja 1200 Euro, nur fürs Hin- und Zurückkommen! Für die drei Kids zahlen wir den vollen Preis. Okay. Sie brauchen vermutlich auch einen ganzen Sitzplatz aber… Shit, ist das teuer!

Ein-Zimmer-Hotel ist doof für Eltern

Wenn wir ein Hotel vor Ort nehmen wollen würden, kämen noch einmal 2000 Euro oben drauf. Zumindest wenn wir Frühstück und nicht 7 Kilometer vom Strand wegwollen. Macht dann 3200 Euro – nur für die Rahmenbedingungen. Für eine Woche Italien, Griechenland oder Kroatien. Und dann haben wir noch nix unternommen, keinen Sonnenschirm bezahlt und außer nem Croissant am Tag auch noch nix gegessen. Oben drauf kommt, dass so ein einzelnes Hotelzimmer recht unpraktisch ist, was das Paar-Leben angeht. Wenn die Kinder pennen und wir vielleicht doch noch ne Serie gucken wollen, ist das suboptimal. Von anderen zwischenmenschlichen Geschichten müssen wir gar nicht erst reden. Ich bin zu alt für die Dusche, sorry.

Kotzende Kinder auf zu langen Autofahrten

Was also tun? Nach langem Überlegen haben wir uns doch fürs Auto entschieden. Dann haben wir passend dazu die kürzeste Strecke zum Meer genommen. Das wäre von unserer geografischen Position aus, jetzt Genua und nicht mehr Venedig, wie es vorher ab München der Fall war. Also gut. Suchen wir uns also eine Ferienwohnung am Strand in der Nähe von Genua. Auf die siebenstündige Autofahrt habe ich jetzt schon so gar keinen Bock. Hat jemand irgendwelche guten Tipps für solch brutal lange Autofahrten? Mit Kindern, die bei über zweistündigen Fahrten IMMER kotzen müssen? Mein einziger Trost: Selbst mit den eingerechneten Pausen sind wir noch schneller in Italien am Strand als bei meiner Mutter im Hinterland von Nordrhein-Westfalen. Ist doch verrückt, oder?

Nen Tausi fürs Urlaubs-Zuhausi

Die Ferienwohnung kostet nen knappen Tausender. Das ist immer noch viel. Allerdings auch der Situation geschuldet, dass wir seit fast einem Jahr an die Schulferien gebunden sind. Und dass wir uns erst jetzt entschieden haben, tatsächlich eine Woche wegzufahren. Es gab kaum noch gute Angebote. Mir war es wichtig, dass eine Waschmaschine vorhanden ist, weil ich keinen Bock darauf habe, tonnenweise Klamotten mitzunehmen. Außerdem wollte ich nah ans Wasser damit wir das Gejammer (wie weit ist es denn noch?) nicht ertragen müssen UND familienfreundlich sollte es sein. Also kleiner Spielplatz, kleiner Pool, kleines Café in dem es Eis gibt. Kleines Extra für uns Eltern: eine schnuckelige Altstadt gibt’s auch. Und einen fetten Wasserpark in der näheren Umgebung. Da wird Johannas Geburtstag fett gefeiert. Denn sie wird in Italien ihren 7. Geburtstag feiern.

Kindergeburtstag im Urlaub

Ich weiß noch gar nicht, wie ich das mit den Geschenken anstellen soll. In ein voll beladenes Auto noch den heiß ersehnten L.O.L Glamper stopfen? Gar kein Geschenk mitnehmen? Oder das Skateboard einpacken und den Glamper kriegt sie dann, wenn wir wieder da sind? Mal gucken. Auf jeden Fall hat mir dieser Artikel hier gerade extrem dabei geholfen, mich selbst in Urlaubsstimmung zu katapultieren. Ihr entschuldigt mich also bitte? Ich muss da eben… Arschbombe!!!

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