Erster Kita-Tag nach den Ferien: Kind krank oder auch „so ein Krampf mit dem Fieber“!

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Letzte Woche hatte ich mich wirklich darauf gefreut, ein Stück Alltag zurück zu bekommen. Was ich allerdings wirklich bekam, war nackte Panik und ein Heulkrampf auf dem Boden der Arztpraxis. Weil ich wirklich dachte, unser Alex stirbt mir in den Armen weg. Aber von vorn.

Arbeiten mit krankem Kind PLUS zwei weiteren kleinen Kindern in der 1-Zimmer-Einliegerwohnung der Schwiegermutter. So sieht das dann aus..

Nachdem ich den Arbeitstag am Montag mit zu viel Netflix und zu viel „ja, nimm dir doch!“ überstanden habe, kam der Dienstag. Endlich wieder Kindergarten. Meine Mäuse haben sich zum Glück genau so darauf gefreut wie ich. Denn ja: Natürlich liebe ich meine Kinder und verbringe gern Zeit mit ihnen aber nach drei Wochen allein mit drei kleinen Kindern, für die ich 24/7 allein zuständig bin: JA, dann freut man sich auch drauf, wenigstens den Vormittag ungestört zu arbeiten. Wobei ungestört ja auch schon wieder relativ ist. Denn ich hab ja immer noch ein 6-jähriges Schulkind, das gefühlt bis ans Ende meiner Tage noch Sommerferien hat. So.

2 von drei Kindern untergebracht - endlich ungestört arbeiten!

Jedenfalls lief der Vormittag ganz prima. Endlich mal wieder so richtig was weg geschafft im Homeoffice und Johanna ist auch glücklich mit Bibi Blocksberg. Mittagessen hab ich am Vortag schon vorgekocht, alle hatten riesen Hunger, alles weg gespachtelt und weil sie Bock hatten, habe ich die Kleinen nochmal zwei Stunden in die Nachmittagsbetreuung geben wollen. Die geht von 14 bis 16 Uhr. Also hab ich die Kinder abgegeben und bin dann frohen Mutes an die Baustelle. Tapeten abziehen im Erdgeschoss. Ich war SO motiviert.

"Holen Sie das Kind sofort ab. Er kann nicht mehr atmen!"

Eine Stunde später wurde ich jedoch jäh unterbrochen. Die Erzieherin der Kleinis war dran. Alex sei blau angelaufen und umgefallen und stünde seitdem total neben sich. Also hab ich den Spachtel fallen lassen und bin in die Kita gerannt. Buchstäblich. Und da liegt Alex mit weißen Lippen in den Armen seiner Erzieherin und röchelt immer wieder, er bekomme keine Luft. „Ich kann nicht atmen. Ich kriege keine Luft.“ Abgehackt stößt er diese Sätze wieder und wieder hervor.

Was für eine beschissene ärtzliche Versorgung auf dem Land!!!

Ich hab ihn mir geschnappt und die Kinderärzte der Umgebung abtelefoniert. Alle im Urlaub. Die Vertretungspraxen schieben sich gegenseitig Urlaubsvertretung zu. Die nächste geöffnete ist eine dreiviertel Stunde entfernt. Ins Kinderkrankenhaus nach Ravensburg brauche ich auch eine halbe Stunde. Keine dieser Optionen schien mir akzeptabel. Also hab ich die Kids ins Auto gepackt und bin die 300 Meter zum Hausarzt gerast. Keine Ahnung, ob der sich auch um Kinder kümmert. Aber das ist ein Notfall.

Am Boden

Also stand ich da mit dem heulenden, rasselnden Alexander, der sich so sehr aufgeregt hat, dass er direkt wieder ohnmächtig wurde. Die Mädels haben all das stumm und mit großen Augen verfolgt. Weil er nicht zum Arzt wollte und sich so sehr gesträubt hat, konnte ich Alex nicht mehr gut halten und bin auf den Boden gesunken. Da saß ich also, mit leblosem Kind in den Armen und zwei zu tiefst verängstigte große Schwestern daneben.

Diagnose: Fieberkrampf

Zumindest wurden wir direkt zum Arzt durchgeschleust. Der hörte ab, schaute in den Hals, maß Fieber und kam zur Diagnose: vermutlich ein Fieberkrampf. Lunge frei, keine Insektenstiche aber erhöhte Temperatur. Ich solle ihn beobachten und bei der kleinsten Verschlechterung ins Kinderkrankenhaus nach Ravensburg. Tatsächlich bekam Alex im Laufe des abends dann über 40 Grad Fieber. Auch am Folgetag war das Fieber noch hoch und auch am darauffolgenden Tag hing der kleine Mann wirklich in den Seilen. Nach dem Schock war ich fast erleichtert, dass er so eine miese Scheiß-Infektion hatte.

Ich wünsche mir Langeweile - gähnende Langeweile

Ganz ehrlich: Keine Ahnung, wie ich die restliche Woche Arbeit überlebt habe. Kind krank kann ich nämlich nicht nehmen, da die Kinder leider privat versichert sind. Ich aber nicht. Da bekomme ich nämlich keinen Cent und das können wir uns zur Zeit nicht leisten. Simon war auch keine Option. Der kam erst am Sonntag von seiner einwöchigen Geschäftsreise zurück. Also letzte Woche… da habe ich mich wirklich nach Ruhe und Langeweile gesehnt. Mal schauen, was diese Woche so für mich parat hält. Sonderlich langweilig fing sie schon mal nicht an. Aber dazu ein andermal mehr.

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