Zwei unter Zwei

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Ich werde öfter gefragt, wie es so läuft mit meinen beiden Mäusen. Schließlich ist die Große ja nur 20 Monate älter als ihre kleine Schwester. Zwei unter zwei. Das klappt erstaunlich gut!

Mit meinen Mädels im Biergarten. Da gehen wir gern zusammen hin. Vor allem Johanna. Die dann öfter mal ein Eis abgreift.

Johanna liebt ihre kleine Schwester sehr. Dessen bin ich mir sicher. Wenn sie heim kommt, gilt die erste Frage unserer Pauline. „Baby?“ ruft sie laut und spurtet durch die Zimmer, auf der Suche nach unserem Zwerg. Sie bestimmt auch gern, wo das Baby hin soll. „Baby da!“ sagt sie dann und klopft dabei gern auf einen Platz neben sich. Wenn sie im Dschungel liegt, auf ihrem Kinderstühlchen hockt oder wenn die kleine Schwester bitte schön auch zum Essen neben ihr am Tisch sitzen soll. Gut. Das ist jetzt nicht immer so durchführbar. Aber wir geben uns Mühe. Auch wenn Pauline nur bedingt Bock auf die vorgeschlagenen Positionen hat.

Überhaupt bin ich irrsinnig stolz auf Johanna. Denn sie hat einen riesen Entwicklungssprung nach vorn gemacht seit Paulinchen da ist. Vorher konnte sie sich nicht oder nur ein paar Sekunden mit sich selbst beschäftigen. Mir wurde Angst und Bange, wenn ich ans Stillen gedacht habe. Immer die nicht enden wollenden Still-Marathons mit Johanna im Hinterkopf. Mit Pauline ist es allerdings ganz anders. Sie trinkt fünf bis zehn Minuten. Immer nur eine Brust. Das reicht ihr. Die hat aber auch einen Zug drauf! Und im Gegensatz zu ihrer großen Schwester überhaupt keine Probleme mit dem Zunehmen. Anderthalb Kilo Plus waren es bei der U3. Im Vergleich zum Entlassungsgewicht. Anderthalb Kilo in fünf Wochen fand der Kinderarzt ziemlich happig. Ich habe jedoch gestrahlt vor lauter Glück. Dieses Mal reicht die Milch offensichtlich. Und das obwohl das Kind in Rekordgeschwindigkeit trinkt. Meinen kleinen Schinken nenne ich sie auch liebevoll. Ich bin vernarrt in ihre Bäckchen. Ihre Speckröllchen am Oberschenkel geben mir ein gutes Gefühl. Wir zwei. Wir sind super aufeinander eingestellt.

Überhaupt genieße ich die Babyzeit dieses Mal viel mehr. Trotz der widrigen Umstände, Schmerzen und ZWEI Kindern. Die Kleine ist unkompliziert, ich viel lockerer als beim ersten Kind und die Große schlägt sich so toll, dass es mir Tränen der Rührung in die Augen treibt, wenn ich nur dran denke. Beim Stillen hockt sich Johanna neben uns und liest in Ruhe ein Buch. Dass das möglich ist, hätte ich nicht zu hoffen gewagt. Die Nächte sind super. Ich stille Pauline zwischen einem und acht mal. Johanna schläft zur Zeit meist durch. Alle zusammen im Familienbett. Das passt für uns.

Aber bevor jetzt jemand denkt, dass wir vor lauter Harmonie Herzchen in den Augen haben, kann ich noch die andere Seite zeigen. Klar gibt es Geheule. Klar, kann ich nicht immer beiden gerecht werden. Und klar, hab ich auch schon geheult deswegen. Vor allem abends, wenn beide Mädels geschafft vom Tag sind, kann es hier richtig rund gehen. Da wird sofort los gebrüllt, wenn ich das Baby nur angucke. Also ja, Eifersucht ist ein Thema. Aber eben nur abends. Und das auch nicht immer. Alles in allem bin ich überrascht, dass es doch so gut läuft bei uns. Die Frage ist nur, wie wir das hinkriegen, wenn Regina nicht mehr den Haushalt schmeißt und mein Mann mal nicht pünktlich 18 Uhr von der Arbeit kommt. Zwei schreiende Kinder ins Bett zu bekommen, ist nämlich eine verdammt schwere Aufgabe!!!

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