Vom Kind, das keinen Bock auf die Krippe hatte

2 Minuten zum lesen

Japp, der Titel lässt kaum Raum für Spekulation. Es geht um die Eingewöhnung der Kurzen. Denn die ist auch jetzt – ein gutes halbes Jahr nach Krippenstart – immer noch nicht abgeschlossen und ich will mit der ganzen Geschichte langsam echt nix mehr zu tun haben.

Weil ich sie immer noch zeitig abholen kann, haben wir Zeit für große Ausflüge. Also nutzen wir noch die Zoo-Jahreskarte. Pauline liebt die Pinguine.

Die letzten drei Wochen liefen ganz gut. Meine Mutter hat die erste Oktoberwoche übernommen, mein Mann dann die zweite und dritte Woche. Es wurde langsam gesteigert. In der ersten Oktoberwoche hat meine Mum sie erst halb elf, später kurz vor elf abgeholt. Bei meinem Mann blieb sie dann ab dem Dienstag zum Essen. Mal futtert sie wohl gut, mal eher schlecht aber man könnte jetzt nicht sagen, dass Laune und Nahrungsaufnahme in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Generell soll es viel besser laufen, als in den letzten Monaten. Paulinchen ist zwar hin und wieder unglücklich, lässt sich dann aber wieder ablenken und trösten. Das war vorher das große Ding: Nichts und niemand konnte mein Kind trösten. Außer mir. Aber ich gehe ja nun wieder arbeiten und kann nicht mehr sofort springen. Weil Pauline nicht doof ist, weiß sie das auch. Und fügt sich eben. Mehr oder weniger…

Ich bin immer davon ausgegangen, dass meine Maus merkt, wenn die Krippe alternativlos wird. Monatelang habe ich sie sofort abgeholt, wenn sie nach mir weinte. Da finde ich es ziemlich logisch, dass sie jetzt erstmal irritiert war. Dass das eben nicht mehr so läuft. Sie schlief genau zwei Tage in der Krippe. Am Freitag der letzten Woche der Eingewöhnung mit Papa und dem darauf folgenden Montag. Also dem Tag, an dem ich die Rüben zum ersten Mal wieder selbst abgeholt habe. Halb drei übrigens. Statt der angestrebten Abholzeit von halb vier. Wir wollten ihr die eine Woche noch geben. Um von halb drei auf halb vier zu steigern. Damit sie nicht plötzlich denkt, dass keiner sie abholen kommt, wenn die gewohnte Zeit verstrichen ist. Dafür habe ich einen Urlaubstag geopfert. Jeden Tag anderthalb Stunden eher Feierabend machen, um pünktlich auf der Matte zu stehen. Tja. Und am zweiten Tag dieser Woche, zieht mich beim Abholen direkt unsere Leitung zu sich ins Zimmer. Wir müssen reden. Oh nein. Mir rutschte das Herz in die Hose. Ich wollte gar nicht hören, was sie zu sagen hatte. Konnte ich mir eh schon denken. Und Bingo! Also arbeite ich den Freitag schon auf Vorrat für die nächste Woche und muss keine Urlaubstage zerstückeln. Hau ich mich halt abends nochmal an den Rechner und checke, ob ich was verpasst habe.

Klingt alles gar nicht so wild, wenn ich das aufschreibe aber ganz ehrlich: Ich hab keinen Bock mehr. Seit sechs Monaten ist die Krippe DAS Thema. Eingewöhnung hier, Arbeitsplanung da. Das schlaucht. Ich mach drei Kreuze, wenn meine Rübe dort endlich so richtig ankommt. Das wünsche ich uns allen von Herzen. Ihr, mir, den Erziehern. Denn bei uns stimmt eigentlich alles. Wir haben eine prima Erziehungs-Partnerschaft. Aber bis zur Schule haben wir es sicher geschafft.

Hinterlassen Sie einen Kommentar