(Un-)Regelmäßige Überraschungen

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Mit Kindern ist das Leben nicht mehr planbar. Das fällt schon bei der Frage auf, wann das Baby denn jetzt raus will. Tja. Wenn man das wüsste! Doch mit der Zeit gewöhnt man sich dran. Oder nicht?

Nach der Arbeit treffe ich Mann und Mädels immer auf einem Spielplatz. Solche Klamotten hatte ich die letzten zwei Jahre nicht mehr an. Die Klamotten fürs Büro lege ich mir am Vorabend raus, weil ich mich im Dunkeln anziehen muss. Crazy, oder?

Ich gehöre zur organisierten Sorte Mensch. Immer fünf Minuten zu früh da. Egal ob Verabredung oder im Job. Nur um auf Nummer sicher zu gehen. Wenn ich sie in die Kita gebracht habe, war die Tasche eine halbe Stunde vorm Morgenkreis schon gepackt und ich hockte mit den Rüben im Flur, um sie fertig zu machen. Dabei ist unsere Kita keine fünf Minuten von unserem Zuhause entfernt! Aber Mamas wissen, dass man sich auf alle Eventualitäten vorbereiten muss. Kind zwei zum Beispiel kackt mit Vorliebe kurz vorm Abflug nochmal so richtig… Egal. Ihr kennt das. Wickeln, Umziehen, wieder rein in die Jacke und die verlorenen zehn Minuten mit Wildsau-Tempo auf dem Radl wieder wett machen.

Aber so ist das immer. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich EINMAL keine Wechselhose für die Große dabei habe, haut sie sich mit Sicherheit kopfüber in die nächstbeste Riesenpfütze. Deshalb rennen wir Muddis aber auch immer mit zehn Kilo schweren Taschen durch die Prärie. Da ist halt der halbe Hausstand drin. Was die MAMA allerdings brauchen könnte, ist mit Sicherheit nicht am Start. Hygieneartikel zum Beispiel. Aber wie soll man das auch auf dem Schirm haben, wenn man selbiges seit drei Jahren nicht brauchte? Ich gehöre nämlich zu den Frauen, deren Körper auf keinen Fall ein weiteres Baby beherbergen will, solange er noch mit Milchproduktion beschäftig ist. Find ich nicht schlecht. Einmal im Monat Krämpfe brauch ich jetzt nicht unbedingt. Aber so langsam braut sich da was zusammen. Fürchte ich.

Durch die Arbeit jetzt haben wir einen Stillabstand von fast 12 Stunden. Zwischen fünf Uhr morgens, wenn ich aufstehe, und circa 16 Uhr am Nachmittag haben meine Brüste Sendepause. Manchmal wirds auch erst 17 Uhr. Ich bin echt froh, dass ich vorher schon nur noch in Ausnahmefällen am Vormittag gestillt habe. In den ersten Tagen hatte ich nämlich ein bisschen Schiss vor einem Milchstau. Doch es wurde jeden Tag etwas besser. Aber dieser Stillabstand reicht, um die Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Merke ich genau. Gestern konnte ich vor Schmerzen kaum aufrecht sitzen. Diesen Mittelschmerz kann man gar nicht fehl interpretieren. Also weiß ich, was in zwei Wochen auf mich zukommt. Und davor hab ich Angst. Wer weiß, ob sich der Körper nicht dafür rächt, dass er Jahrelang lahm gelegt wurde durch den kleinen Milchvampir. Aber vielleicht wird’s auch nur halb so schlimm. Abwarten. Auf jeden Fall führe ich ab sofort eine Sache mehr mit in meinem Marschgepäck. Um nicht böse überrascht zu werden. Im schlimmsten Fall in der Arbeit. Das ist mir nämlich einmal in der Oberstufe passiert. Ich trug eine helle Jeans und steckte mitten in einer Klausur, aus der ich nicht raus konnte. Und ehrlich. SO eine Situation braucht echt keine(r).

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