Unkooperativ

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Das Zusammenleben besteht aus Kooperationen. Zumindest machen sie das Leben angenehmer. Was aber, wenn keiner mit dir kooperieren will? Oder man selbst nicht kann?

Johanna sammelt alles, was sie finden kann. Steine, Haselnüsse, Eicheln und jede Menge Blätter. Die müssen alle gepresst werden.

Vor ein paar Wochen ist mir etwas Großartiges passiert. Ich hatte eine E-Mail im Postfach. Erstmal nix Besonderes. Aber: Es war eine Kooperationsanfrage! Für meinen Blog! Boah, hab ich mich gefreut. Eine Website mit ganz vielen Artikeln für Babys und Kleinkinder möchte gern, dass ich ihre Produkte ausprobiere. Und im Gegenzug halt darüber berichte. Damit hab ich grundsätzlich kein Problem. Solange es sinnvoll ist und genau da kommen wir zum Problem. Wir brauchen nix! Kann man sich das vorstellen? Da kaufe ich seit Wochen, Monaten und Jahren endlos viele Kinderzeugs und jetzt, wo ich es quasi geschenkt bekäme, brauchen wir nix?! Wie doof ist das bitte?

Winterstiefel hätten wir gebraucht. Die musste ich jetzt nämlich für beide neu kaufen. Schuhe braucht man je alle naselang für die Zwerge. Und wenn sie in die Kita gehen, vieles gleich zweimal. Das macht bei uns dann schon vier paar parallel getragener Paar Hausschuhe. Oder vier Paar Gummistiefel. Und jetzt brauchen wir halt Winterschuhe. ABER: Die sind nicht lieferbar. Okay. Was solls? Ich hätt sie ja eh gekauft. Dann wollte ich den Rüben einen Hängesessel anschaffen. Ich brauche einen Sling-Trainer, um meine Rückenübungen daheim machen zu können. Ich habe nämlich keine Zeit mehr, zum Sport zu gehen. Bei Vollzeit und Kindern bekomme ich es grad einfach nicht unter. Únd wenn dann sowieso ein Haken in die Decke gerammt wird, können wir außer dem Slingtrainer eben auch einen Hängesessel dran hängen. Damit können die Mädels spielen, drin schlummern… Die finde ich einfach super. Joar… Gibts in dem Shop mit der Kooperationsmöglichkeit aber nur für Babys. Meine Hasen sind anderthalb und drei Jahre alt. Sie werden für immer meine Babys sein aber ganz nüchtern betrachtet, sind sie das einfach nicht mehr. Das Ende vom Lied - Ich bin offensichtlich unkooperativ. Na toll. Vielleicht fragt mich ja mal jemand, ob wir bei ihm Urlaub machen wollen. Da gibts dann nicht so viel zum Überlegen.

Ich bin nämlich echt urlaubsreif. Nach nur anderthalb Monaten Arbeit! Ist das peinlich? Ach, und wenn schon! Ich bin einfach angeschlagen. Gestern hatte ich sogar Fieber. Und seit Tagen ordentlich Rückenschmerzen. Wo wir wieder beim Thema fehlender Sport sind. Den muss ich dringend wieder unterbringen, wenn ich keine neuen Bandscheibenvorfälle riskieren will. Aber wann soll ich das machen? Da müssen wir noch eine Möglichkeit finden. Pünktlich zum heutigen Sonntagsdienst war ich wieder fit. Das nenn ich mal arbeitgeberfreundliches Kranksein aber das konnte ich schon immer gut.

Falls sich jemand fragt, wie ich es schaffe, weiterhin jeden Sonntag einen neuen Blogbeitrag zu verfassen: Mit Disneyfilmen! Wir gucken gerade “Die Schöne und das Biest”. Die Aussicht auf Disney macht meine kleinen Zombie-Mädels extrem kooperativ. Wir schauen jetzt jeden Sonntag einen halben Disneyfilm und Pauline kennt die wichtigsten Prinzessinen schon mit Namen. Hätt ich mir vor ein paar Monaten noch nicht vorstellen können aber zwischen Arbeit, Wäsche machen und Abendessen, muss ich mir eine halbe Stunde frei schaufeln. Und das geht nicht mit meinen beiden Kletten-Kindern. Die hängen mir nämlich immer noch doll am Rockzipfel. Find ich aber ganz wunderbar zur Zeit. Ich vermisse sie auch. Also schließe ich jetzt den Laoptop. Ich muss sehen, wie das Biest seine Suppe schlabbert. Macht meine Kurze nämlich genau so. Voll süß.

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