Schutt & Scheidung: Was würden Drachen machen?

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Das chinesische Jahr des Drachen ist angebrochen. Das soll mir zu wirtschaftlichem Aufschwung verhelfen sowie Resilienz und unermüdliche Energie verleihen. Joar. Ich will das jetzt einfach mal glauben, weil ich das alles in Sachen Rosenkrieg, Kindererziehung und meinen ambitionierten Vorhaben in Sachen Job echt gut brauche kann.

Der Winter geht und im Frühling kommt mit dem neuen Leben auch neue Leichtigkeit. Und es DARF jetzt auch mal leichter werden.

Es geht vorwärts in Sachen Einigung mit meinem Noch-Mann. Zumindest gefühlt. Ich verzichte auf so ziemlich alles. Das Haus, einen Trennungsunterhalt und um Möbel streite ich ohnehin nicht. Im Gegensatz zu anderen Menschen. Die wollen sogar eine alte Mikrowelle zurückhaben, die ich ohnehin nur benutze, um Wärmetiere für die Kinder heiß zu machen. Die lege ich ihnen vorm Schlafengehen unter die Bettdecken. Sie lieben das. Aber gut. Besorge ich mir eben eine „neue“ über ein gängiges Kleinanzeigenportal. Ich will und kann nicht mehr streiten. Ich bin müde.

Klappe halten Mama!
Und hatte diese Woche eine Kehlkopfentzündung, die wirklich suboptimal ist, wenn man einen Job hat, in dem man relativ viel quatschen muss. Dazu leichtes Fieber, Husten direkt aus der Hölle überhaupt scheine ich dieses Frühjahr mitzunehmen, was nur geht. Genau wie die Kinder. Die wurden in den letzten drei Monat gefühlt auch gar nicht mehr richtig gesund. Was ist da nur los? Normalerweise zeigen unsere Abwehrkräfte irgendwelchen Drecks-Erregern nur den Stinkefinger. Aber die letzten Wochen waren auch wirklich eine Herausforderung.

Spaßiger Stress oder stressiger Spaß als Working-Mom?
Im Job habe ich gerade richtig viel Spaß. Und auch richtig viel Stress. Kompensation für ausgefallene Kolleg:innen, richtig geile aber arbeitsintensive Projekte und dann schwebt da ja auch immer noch der Gedanke im Hinterkopf, ein Studium aufzunehmen. Aber das kann ich momentan knicken. Ich schlafe so schon nur um die 6 Stunden wenn es gut läuft. Die einzige Möglichkeit, noch Zeit für ein Studium zu erübrigen, wäre es, am Schlaf zu knapsen. Und das pack ich nicht nach all den Jahren des Schlafmangels. Vollzeitarbeit mit zwei schlecht schlafenden Kleinkindern und drei Babys in viereinhalb Jahren haben einfach Spuren hinterlassen. Manchmal frage ich mich, wie es mir heute ginge, wenn es damals einen Partner an meiner Seite gegeben hätte, der auch Nächte übernommen hätte. Vielleicht nicht mal 50 Prozent aber immer dann, wenn ich wirklich am Ende war? Aber diese Gedankengänge führen zu nix. Hätte, hätte Fahrradkette.

Partnerschaft auf Augenhöhe
Im Juli kann ich frühestens die Scheidung einreichen. Wenn wir uns in den wesentlichen Punkten einig sind, gehen wir im September als geschiedene Leute aus dem Gerichtstermin. Ich freu mich da richtig drauf. Ganz ohne Bitterkeit. Denn nichts im Leben passiert ohne Grund. Mit all den Erfahrungen kann ich möglicherweise zum ersten Mal im Leben eine Liebe erleben, für die man sich nicht verbiegt. Nicht die ganze Zeit alles geben muss, sich anstrengen muss. Vielleicht darf es das nächste Mal auch einfach leicht sein. Das wünsche ich mir sehr. Auch für meine Kinder. Damit sie sehen, erleben und erfahren, wie das geht, mit der Wertschätzung, dem gegenseitigen Unterstützen, der Anerkennung, den Streitigkeiten, Versöhnungen und all der Liebe, die dieses Leben noch für uns bereithält.

Seid lieb zueinander <3

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