Kinder, Karneval, Kotze: Ein Hoch auf die Faschingsferien!

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Ich melde mich spät. Das lag daran, dass wir hier reihum die Kloschüssel umarmt haben. Zum Glück war Muddi wieder die Letzte, die umgefallen ist. Bis dahin galt es, trotz Ferien ziemlich viel zu arbeiten, in buchstäblich jede Menge Rollen zu schlüpfen und verdammt viel Wäsche zu waschen.

Von brennenden Hexen bis Ananas. Langweilig wird's aber auch echt nie bei uns.

Letzte Woche waren Fasnets-Ferien. Für diejenigen, die noch nix von der schwäbisch-alemannischen Fasnacht gehört haben: Die ist der Wahnsinn. Kölner Karneval kennt jeder aber bei uns hier im Oberland geht’s mindestens genauso ab. Und ich muss zugeben: Wir lieben es, die Kinder und ich. Im Vorfeld waren wir extra noch neue Kostüme besorgen, obwohl wir noch zwei Umzugskisten voll davon haben aber hier gibt’s einen Second-Hand-Schuppen mit schier endlos langen Gängen voller Verkleidungen. Da drin haben wir Stunden verbracht. Und sind erfolgreich wieder von dannen gezogen.

Holla, die Waldfee, Elfe, Polizist, Hexe oder Piratenbraut
Von Donnerstag vorletzte Woche bis einschließlich Dienstag letzte Woche haben wir quasi nonstop Party gemacht. Umzug, Kinderball mit Auftritt der Kids und als Grande Finale die Hexenverbrennung auf dem Marktplatz. Das war schön, aber auch echt anstrengend. Die Kinder immer wieder zurecht machen, mich selbst auch, vom Büro aus ins Elfenkostüm gehüpft und wieder zurück. Urlaub hatte ich in den anderthalb Wochen Ferien nur 3 Tage. Das war nur möglich, weil meine Mutter da war, um zu unterstützen. Nun ist meine Mutter nicht nur Unterstützung. Es ist auch echt anstrengend, wenn sie da ist. Angefangen bei unterschiedlichen Auffassungen zum Thema Erziehung bis hin zur Tatsache, dass ich anderthalb Wochen auf der Couch schlafen musste, weil sie selbstverständlich mein Schlafzimmer bekommt, wenn sie da ist.

Domino-Kotzen: Wer hat angefangen?
Magen-Darm ist ja mein persönlicher Endgegner. Widerlich, schmerzhaft, stinkt. Meine Mom hat den Anfang gemacht am Rosenmontag. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat mir Johanna dann so richtig das Bett voll gekotzt und wenige Stunden später folgte Pauline mit fürchterlichem Durchfall. Danach kam Fieber bis 41 Grad bei den Mädels und insgesamt bin ich aus dem Waschen nicht mehr herausgekommen. Es ist so krass anstrengend, nachts mehrmals raus zu müssen, um Böden zu wischen, Betten abzuziehen und zitternde Kinder abzuduschen. Alex und ich waren wie durch Zauberhand verschont worden. So schien es…

Last Woman standing: Und wer hilft eigentlich der Muddi?
Gestern Morgen bin ich schon mit einem blöden Gefühl aufgestanden. Der Magen zwackte und überhaupt war mir irgendwie blümerant. Also hab ich so lange Vollgas gegeben, bis nichts mehr ging. Nach der Redaktionskonferenz übergab ich mich schwungvoll ins Klo und danach ging es richtig los. Fieber, Schüttelfrost, nochmal kotzen, nichts ging mehr. Ich war sogar verzweifelt genug, meinen Exmann zu bitten, die Kinder abzuholen und zu mir zu bringen. Hat er dankenswerterweise und ohne Nachfragen gemacht, aber ich wüsste auch nicht, wie ich sie hätte abholen sollen. Allein aufzustehen und die Tür zu öffnen, hat mich alles an Energie gekostet. Das Nachmittagsprogramm für die Kinder war dann auch entsprechend unpädagogisch. Disneychannel und Waffeln mit Erdbeeren zum Abendessen. Johanna hat Erdbeeren aufgeschnitten, Waffeln gab es noch vom Vortag. Immerhin war Obst dabei. Kochen, aufräumen, sprechen… bei mir ging nichts mehr. Und die Kinder waren erstaunlich unkooperativ. Es hat ewig gedauert, sie ins Bett zu befördern und ich war einfach nur froh, als dann alle schliefen.

Thank God – Endlich wieder Schule
Ich bin wirklich erleichtert, dass die Schule wieder angefangen hat. Nach dieser Hammer-Woche können wir alle ein bisschen mehr Alltag brauchen. Und wie gestaltet man den schöner? Indem man das Notwendige mit dem Besonderen verbindet. Gestern Abend musste ich mich aufraffen, um den Kids eine Vesperbox für Schule und Kindergarten zu richten. Das ist nicht gerade meine Lieblingsdisziplin, vor allem, weil meine Rasselbande Brot verabscheut. Bestück mal jeden Tag eine Brotdose mit leckeren Snacks, die gesund, abwechslungsreich UND hübsch anzusehen sind. Ich hab endlich eine Lösung gefunden. Bento-Boxen, die endlich mal so konzipiert sind, dass es wirklich viele Fächer gibt. Da kann ich viele unterschiedliche Kleinigkeiten unterbringen und der Praxistest hat schon gezeigt, dass die einzelnen Komponenten nicht durcheinandergewirbelt werden, wenn der Ranzen in die Ecke fliegt. Es sind manchmal wirklich die kleinen Dinge, die den Alltag leichter machen.

Und was mach ich jetzt, um wieder auf die Beine zu kommen? Ein bisschen piano wäre sicher mal hilfreich. Mich schafft ja schon die Treppe ins Kinderzimmer. Wollte vorhin das Fenster oben zumachen. Daraus wurde ein halbstündiger Aufenthalt auf dem Straßenteppich. Vielleicht bleibe ich einfach da und schlaf nochmal ne Runde bevor ich wirklich los muss, um die Kinder einzusammeln. Ich freu mich jetzt schon aufs Wochenende.

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