Sie haben nicht zufällig einen Gabelstapler? - Nette Nachbarn

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Nachdem ich mich über den unfreundlichen Empfang am neuen Ort beschwert hatte, MUSS ich jetzt dringend relativieren. Tatsächlich sind die Nachbarn rund um unser Haus gerade ein echter Lichtblick. Und sie haben sogar Bagger!

Johanna hat jetzt nicht nur das Seepferdchen, sondern macht direkt die Rettungsschwimmerin für ihren kleinen Bruder.

Überhaupt kann ich den Fahrzeugen mittlerweile einiges abgewinnen. Ein Baggerfahrer kann mit seinem Bagger wirklich unglaubliche Sachen veranstalten. Sich zum Beispiel durch super schmale Stellen manövrieren. Oder über ne meterhohe Kante drüber walzen. Nicht nur unser Alex staunt da begeistert. Der nette Nachbar von nebenan hat uns für gratis den ganzen Garten umgepflügt und die olle Thuja auch direkt entsorgt.

Gabelstapler oder Bagger: Alles da

Etwas weiter unterhalb der Straße habe ich öfter einen Gabelstapler stehen sehen. Da hab ich dann einfach mal im zugehörigen Haus geklingelt und gefragt, ob wir uns den ausleihen können. Durften wir. Eine halbe Stunde später ratterte der Gabelstapler in unsere Einfahrt und verlud mal eben eine Tonne Lehmputz vom Hänger straight in unsere Scheune. Auch wieder für gratis. Als ich dem Nachbarn einen Schein als Dankeschön zustecken wollte, hat der sich mit Händen und Füßen gewehrt. Er lachte nur und sagte, dass wir das mal lieber behalten sollen. Er hat auch mal gebaut und weiß genau, wie das ist. Da braucht man jeden Cent.

Sanierung = teuer, teuer, teuer

Und da hat er verdammt noch mal recht. Unsere Finanzen sind gerade ein sehr präsentes Thema. Unsere Maßeinheiten bewegen sich nicht mehr in Kilo- oder Zentimeterangaben der Kinder während der U-Untersuchungen. Jetzt geht es um Tonnen und Zehntausende. Tonnenweise Schutt, Lehm, Putz, Erde, Abfall. Und beim Bauen scheint man generell in Zehntausender zu rechnen. 24.000 für die Fenster. 18.000 für eine Küche. 10.000 für den Garten…

Alles, was nicht zwingend erforderlich ist, schieben wir so weit es geht nach hinten. Was wir brauchen sind die Fenster, die Dämmung, der Putz… Böden, Fliesen und die Liste nimmt kein Ende. Ich bin gerade bau-müde. Wenn wir nicht so oft unerwartet Hilfe bekommen würden, käme ich sicher schon an meine Grenzen. Da tat die letzte Woche mal ganz gut.

Weniger Baustelle, mehr Zeit für die Kinder

In meinem Zwangsurlaub – weil Ferien und Kita zu – habe ich bewusst nur Kinder gemacht. Baustelle nur am Wochenende. Fast jeden Tag waren wir am See oder im Schwimmbad. Die Kids und ich sehen alle aus, als hätten wir zwei Wochen in der Dominikanischen Republik in der Sonne gelegen. Wie so kleine Bratwürstchen. Johanna wollte aber auch unbedingt jeden Tag schwimmen. Der Intensivkurs in den Ferien hat sich gelohnt. Sie hat das Seepferdchen geschafft und ist so begeistert bei der Sache, dass es eine Freude ist, ihr im Wasser zuzuschauen. Und ich habe festgestellt, dass sie ein genauso anstrengender Challenger ist, wie ich es bin. Höher, schneller, weiter. Johanna durchschwimmt die Bahn in doppelter Geschwindigkeit wie alle anderen. Sie wollte unbedingt die Beste sein. Aus diesem Grund musste sie auch jeden Nachmittag üben. Den anderen beiden war es recht. Alex ist eine mega Wasserratte und Pauline hat die Zeit mit der Mama sehr genossen. So richtig spürbar genossen. Letzte Woche war sie auffallend umgänglich und wirklich unheimlich süß.

Das nehme ich jetzt mit. Auf der Baustelle mache ich eben so viel ich kann aber wenn die Kinder mich brauchen, lass ich die Kelle fallen. Lehm verzeiht mir glücklicherweise, wenn ich nicht sofort für ihn da sein kann. Die Kinder nicht. Die sind nur noch heute so klein und brauchen die Mama. Vielleiht findet sich sogar noch ein netter Nachbar zum Fertig-Verputzen. Wer weiß?

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