Mama beim Notarzt

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Pauline ist erst drei Wochen alt und ich sollte meine Wochenbettzeit genießen. Kann ich aber nicht mehr. Ich hab unfassbare Schmerzen!

Die Federwiege ist von einer Freundin geliehen. Sie entlastet mich gerade sehr. Denn die Kleine wird zum Schlafen gern geschuckelt. Das kann ich gerade einfach nicht...

Es begann mit leichten Rückenschmerzen am Abend. In der Nacht dann wusste ich schon kaum noch, wie ich liegen soll, weil es so weh tat. Ich stille Pauline nachts nur im Liegen. Weil wir auf die Art beide gar nicht erst wach werden. Jedenfalls normalerweise… Mit den üblen Rückenschmerzen war es eine Qual. Und auch am nächsten Tag wurde es nicht besser. Ganz im Gegenteil! Jede Bewegung tat weh. In der 39. Schwangerschaftswoche soll ich ja einen Bandscheibenvorfall gehabt haben. Letzte Woche war ich deshalb im MRT. Ergebnis: Zwei Vorwölbungen, die bis dato aber keine Probleme gemacht haben. Bis auf den lahmen Fuß auf der rechten Seite…

Ich probierte alles zur Linderung.

Stufenbettlagerung = Schmerzen. Liegen = Schmerzen. Stehen = Schmerzen. Gehen = unmöglich.

In den folgenden zwei Nächten zog ich nachts auf die Couch mit Pauline, damit ich Johanna mit meinem Weinen nicht ständig wach mache. Das hat meine arme, große Maus nämlich fertig gemacht. Sie hat dann auch geweint und war ganz verwirrt. Kennt sie natürlich nicht von der Mama. Tagsüber war ich beim Orthopäden. In den folgenden zwei Nächten kam der kassenärztliche Notdienst. In der zweiten Nacht bin ich sogar mit dem Rettungswagen ins Klinikum Neuperlach gefahren worden. Alles mit einem drei Wochen alten Baby. Mehr als 48 Stunden ohne Schlaf. Ich war völlig am Ende. Und alle Ärzte sagten so ziemlich das Gleiche: Es läge an der Rückbildung. Mein Körper brauche nach der Schwangerschaft einfach Zeit!! Ich konnte das nicht glauben. Ich wusste nicht wohin mit den Schmerzen und absolut kein Schmerzmittel hat IRGENDWAS bewirkt!

Und die Kack-Ärztin in der Notaufnahme hat mich verspottet. Ich hätte halt Probleme mit dem Ischias. Hatte sie nach dem ersten Kind auch. Und Schlaf sei eh nicht so wichtig. Ich konnte kaum laufen, weil mein rechtes Bein immer tauber wurde und ich vor Nerven-Schmerzen kurz vorm Durchdrehen war und dann schreibt die in ihrem Arzt-Brief, dass ich KEINE Bewegungseinschränkungen hätte!!!

Am nächsten Morgen bin ich wieder heulend zum Orthopäden. Natürlich mit Baby. Wo sollte ich sie auch lassen? Der überwies mich an einen Neurochirurgen, bei dem ich direkt auch dran kam. Und jetzt ganz schnell die Kurzfassung: Er hat mir eine Spritze ins Rückgrat gejagt. Die hat ein ganz kleines bisschen geholfen aber nichts gegen die Lähmungserscheinungen ausgerichtet. Auch die 100mg Cortison täglich haben nur zu circa 30 Prozent den Schmerz betäubt. Und dafür war ich so dankbar! Das hat gereicht um endlich etwas Schlaf zu bekommen. Nach vier Tagen eine Wohltat. Jedenfalls hat mich der Neurochirurg zurück zum Neurologen geschickt, damit der ein paar Tests mit mir macht. Auch da kam ich zum Glück sofort dran. Schien dann doch recht dringend zu sein. Das Ergebnis der Tests: Ich muss operiert werden. Der Nerv im rechten Bein ist jetzt schon so stark geschädigt, dass er womöglich dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen wurde. Meine Muskeln haben schon abgebaut und der Nerv wird so stark komprimiert, dass er Gefahr läuft, irreversibel geschädigt zu werden. Heißt: Wenn nicht bald was gemacht wird, winkt der Rollstuhl. FUCK! WAS???

Jetzt wartet eine Menge Organisation auf mich. Denn die OP soll wahrscheinlich schon nächste Woche statt finden. Was mache ich denn jetzt? Mit dem Baby und mit meiner Großen???

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