Wohntraum mit viel Freiraum – Maklerdeutsch und die nächste Vollnarkose

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Ich mache es kurz. Unser Wochenende war proppenvoll. Wir haben uns in ein Haus schockverliebt, feiern morgen Geburtstag und ich werde ein Scheiß-Gast sein, weil ich meine nächste Vollnarkose verknusern muss.

Dieses hübsche verwilderte Gärtchen weckt in uns Visionen.

Morgen früh um 5.30 Uhr klingelt der Wecker. Dann stille ich das Baby nochmal und schleiche mich aus dem Haus. Während meine Lieben noch schlafen, liege ich bereits auf dem Zahnarztstuhl. Vorbereitung für die Kronen. Wollt ihr wissen, was da gemacht wird? Ich erzähle es einfach. Von jedem einzelnen Zahn wird das Zahnfleisch abgepult, um dann einen Faden um jeden einzelnen Zahn zu legen. Der soll wohl Platz schaffen für die kommende Keramik. Klingt irgendwie nicht so angenehm. Hab schonmal Sachen für Gemüsecremesuppe eingekauft.

Mein Text war jetzt allerdings nicht ganz korrekt. Erstens: Das Baby ist kein Baby mehr. Alex ist jetzt genau anderthalb und fängt an zu sprechen. Ich liebe es. Bitte, Danke, Papa (viiiiieeel Papa neuerdings) und mein neues Lieblingswort: „AUCH“. Wenn ich einer der Mädels morgens Müsli ins Schälchen kippe, kommt er wie der geölte Blitz aus der Küche geflitzt. Brust voran, die Ärmchen haltlos schlackernd skandiert er: „Auch! Auch!“ Jaaaa, kleiner Mann, Du bekommst natürlich auch dein Müsli. Süß, oder? Gut für ihn, dass er so süß ist. Sonst würde ich ihn im Weidenkörbchen die Isar runter schicken. Er macht mich nämlich auch echt fertig, weil er so schlecht schläft. Ich stille mehr als halbstündlich nachts. Tagsüber auch sehr oft. Eigentlich wollte ich schon abstillen aber dann wurde er krank. Dann kam der Urlaub und obwohl ich von der Stillerei genervt bin, reicht es einfach noch nicht, um ein Abstillen ernsthaft in Angriff zu nehmen. Aber das soll heute nicht das Thema sein.

Wir waren am Wochenende wieder Häuser gucken im Ländle. Drei haben wir besichtigt. Von einem habe ich gar nichts erwartet. Doch genau DAS war eine echte Überraschung. Die erste Etage hat mich nicht sonderlich angemacht. Sauviel zu tun. Elektrik, Heizung, Entrümpeln, Bäder, Küche… Viel unbrauchbar. Geheizt werden darf mit der ollen Anlage gar nicht mehr. Die Fenster müssen alle raus. ABER: Im ersten Obergeschoss bekam ich ein Kribbeln im Bauch. Simon grinste leicht wahnsinnig. Ich wusste, was er dachte. Im zweiten Obergeschoss (ganz genau, da gibt’s richtig Platz) klappte mir das Kinn runter. Simon begann zu filmen und Fotos zu machen. Die Kinder waren völlig aus dem Häuschen und haben sich schon Kinderzimmer ausgesucht. Ganz ehrlich? Schockverliebt. Alle. Das ist unser Haus! Und jetzt könnte alles so schön sein aber wir wissen natürlich nicht, ob wir es überhaupt bekommen. Wir sind nicht die einzigen Interessenten. Gewährt uns unsere Bank den Kredit? Und gibt’s noch irgendwelche gravierenden Geschichten, die wir nicht gesehen haben? Das ist gut möglich. Simon und ich sind beide Sesselpupser. Da ist nix mit Ahnung von Immobilien oder handwerklicher Begabung. Mein Handwerk ist die Schreiberei. Simon programmiert. Nette Skills aber wenig hilfreich beim Hauskauf. Wobei ich mich natürlich dumm und dämlich recherchiere und mir schon mal angeschaut habe, wie ich Spots in den Holzdecken installieren müsste. Seit Samstag haben wir kaum geschlafen. Wenn ich mir keine Gedanken um Hauskredite und Makler gemacht habe, musste ich den Kurzen mit Milch versorgen. In meinem Magen ist ein Knoten bei der Vorstellung, dass es nicht klappt.

Dabei hängt da soviel dran. Johanna wird am 14.ten September eingeschult. Ich habe mir hier in München mühsamst ein Netzwerk aufgebaut. Aber jetzt machen wir die Pferde nicht scheu. Wir hoffen so sehr dass es klappt und haben trotzdem auch ein bisschen Angst davor. Normal wahrscheinlich. Ich muss mich jetzt aber echt zusammenreißen, weiter für meine Prüfung zu lernen und mich um alle laufenden Verpflichtungen zu kümmern. Dabei würde ich viel lieber Renovierungs-Pinterest-Kanäle abonnieren! Man, man, man. Drückt uns die Daumen!

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