Corona-Zwangsferien mit drei bis sechs Kindern

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Fünf Wochen ist die Kita zu. Es ist nicht so, dass mich die Nachricht am Freitag überrascht hätte. Es ist logisch und konsequent. Aber anstrengend wird es trotzdem. Vor allem auch, weil ich nicht nur meine Kinder da habe…

Ohne raus gehen, würden wir eingehen. Auf dem Spielplatz habe ich ein schlechtes Gewissen. Also rennen wir über Wiesen. Mal gucken, wie lange das spannend bleibt.

Challenge Nummer eins: diesen Beitrag schreiben. Vielleicht schaffe ich es bis heute Abend noch. Ich bin ja hoffnungslos optimistisch. Heute haben wir Johannas beste Kita-Freundin hier. Ihre Eltern müssen arbeiten. Da sie aber zu den Berufsgruppen gehören, die gerade wichtig sind, darf die kleine Anna ab morgen wahrscheinlich zur Notbetreuung. Das stellt sich heute noch im Laufe des Tages heraus. Falls das nicht kurzfristig klappen sollte, würde ich sie die nächsten Tage noch bei uns behalten. EIN Kind zusätzlich find ich recht easy zu wuppen. Vor allem dann, wenn es sich gut mit den Mädels versteht. Wie in diesem (Ideal-)Fall jetzt: Sogar mit beiden Mädels. Dann bleibt keine außen vor. Das ist aber selten. Oft wollen die Großen dann unter sich sein, was ja auch verständlich und okay ist.

Der kleine Alexander hat eh keine Wahl. Ob den zwei oder drei Mädels vom Schlafen abhalten, ist ihm vermutlich auch wurscht. Ich versuche ihn so viel wie möglich in der Trage zu haben und nehme ihn damit einfach aus dem Verkehr. Er ist so ein lieber kleiner Schatz. Für die Mädels und ihre Freunde ist er mehr wie eine Puppe. Sie lieben es, ihn zum Lachen zu bringen. Und ich auch. Den kleinen Strahlemann. Er ist wirklich ein Goldschatz. Eine bis maximal zwei Stunden wach. Dann Schlafen. Kurzer Power Nap, Stillen, Lächeln, bisschen meckern, wieder lächeln, kacken, stillen, schlafen. Es könnte so einfach sein. Mein Mann frage neulich auch, was zur Hölle bei Kind eins eigentlich unser Problem war. Tja. Da könnte ich ihm diverse nennen. Unter anderem das Abpumpen alle zwei Stunden, auch nachts. Aber weiter im Text.

Corona ist Scheiße. Meine Einstellung gegenüber des Virus hat sich ganz schön verändert. Von „Was machen die eigentlich alle für Panik?“ zu „Wir müssen jetzt einfach die Arschbacken zusammen kneifen und unsere älteren Mitbürger schützen. Also meiden wir Sozialkontakte so gut es eben geht. Den Zoobesuch hab ich auf unbestimmte Zeit verschoben. Oma und Opa kommen weder zu Ostern noch zu Paulines Geburtstag am 1. April. Das ist schade aber wohl nötig.

Was die „fremden“ Kinder bei uns betrifft, seh ich das realistisch. Johanna und Anna hängen so viel zusammen, dass sie es wahrscheinlich eh schon weitergegeben hätten, würde eine von beiden das Virus in sich tragen und die Nachbarsjungs sind quasi Familie und ein Haushalt. Die würde ich ebenfalls betreuen wenn deren Eltern wieder arbeiten müssen. Ein bis zwei Wochen bekommen meine Lieblingsnachbarn mit Home Office und Urlaub überbrückt. Fünf Wochen allerdings sind quasi nicht machbar. Also spring ich gerne ein. Auch wenn das anstrengend ist.

Ist es nämlich. Das Ding an der fehlenden Fremdbetreuung ist ja vor allem eines: Ich habe keine Sekunde Zeit für mich. Hab ich mit Baby auch nicht. Aber den Kleinen kann ich mitnehmen zur Rückbildung und zum Rückentraining einmal die Woche. Wie ich das jetzt hinkriegen soll und ob die beiden Sachen überhaupt noch statt finden, weiß ich eh noch nicht. Schwierig das Alles.

Hamstern können wir im übrigen auch nicht, weil jetzt alle möglichen und unmöglichen Plätze im Kinderwagen belegt sind. Kein Stauraum mehr für irgendwas. Also muss ich fast jeden Tag loszuckeln. Und irgendwann finde ich bestimmt auch irgendwo Klopapier. Ich sags ja: Hoffnungslose Optimistin.

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