​Babys 13. Woche: Babys Terminkalender

5 Minuten zum lesen

Mittlerweile sind wir ein perfekt eingespieltes Team. Ich plane alle Erledigungen, Termine und unsere Freizeit nach den Schlafenszeiten meiner Maus. Und es funktioniert! Na gut. Meistens. Nur heute nicht. Aber sonst…

Was für ein Start in den Morgen! Zum ersten Mal ist das Baby, wie fast jeden Morgen, um fünf Uhr in der Früh wach. Sie schläft bei mir im Bett (Jaha… Ich weiß dass es dazu unterschiedliche Ansichten gibt aber für uns beide ist das im Moment gut und richtig). Und wenn meine Kleine um fünf Uhr morgens nur noch auf der Brustwarze herum kaut und dabei fröhlich palavert (sie klingt wie ein angeschossenes Robbenbaby), ist es verdammt schwer, sie nochmal zum Einschlafen zu bringen. Ich tue in der Regel so als würde ich schlafen. Wenn sie bemerkt, dass ich wach bin, ist die Nummer gelaufen. Ein Blinzeln von mir und meine Tochter lächelt mich hoch erfreut an und verstärkt die Lautstärke ihrer umfangreichen Erzählungen noch. Mit viel Geduld bekomme ich es hin, dass sie noch einmal einschläft. Bis maximal sieben aber das ist okay. Bei unserem morgendlichen „Schlaf-bitte-nochmal-ein-Kind-Spiel“ schnarcht mein Liebster übrigens ungerührt weiter. Er hat einen gesegneten Schlaf. Und manchmal hasse ich ihn dafür. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Jedenfalls ist es ausgerechnet heute wichtig, die Kleine so lange wie möglich schlafen zu lassen. Wir wollen um neun nämlich zum Babyschwimmen. Dafür hat sich mein Freund extra die Morgenstunden freigeschaufelt, weil er unbedingt bei Babys erstem Bade-Abenteuer dabei sein will. Was das mit ihrer Schlafenszeit zu tun hat? Na alles! Meine Tochter ist maximal zwei Stunden am Stück wach. Danach ist sie todmüde und entsprechend unleidlich. Ist ja auch verständlich. Wenn wir müde sind, wollen wir auch nicht quer durchs Schwimmbad gezerrt werden / bei Besuch lächeln müssen / essen / irgendwas anderes tun als uns auszuruhen. Ich plane also unseren kompletten Tagesablauf nach dem Schlafbedürfnis meiner Kleinen. Wenn sie morgens aufwacht, beginne ich sofort zu rechnen. Wenn Sie jetzt wach ist, muss sie dann und dann schlafen. Wenn sie so und so lange schläft, kann ich um die und die Uhrzeit den Einkauf erledigen oder mit einer anderen Mutti spazieren gehen. Letzteres ist übrigens von der Koordination her eine echte Höchstleistung. Denn um gemeinsam spazieren zu gehen, müssen wir zwei Kinder aufeinander eintakten. Klingt kompliziert, ist es auch. Aber: Es geht! Wir bekommen es eigentlich immer hin. Auch Arzttermine und solche Sachen. Dafür müssen wir allerdings hin und wieder in Babys Schlaf eingreifen und manchmal hilft alles nix. Dann bleibt man eben zu Hause. Beispiel gefällig?

Nachdem wir halb neun also die Wohnung verlassen haben und kurz vor neun fertig in Badeklamotten vorm Becken stehen ist es EIGENTLICH schon fast Schlafenszeit. Es funktioniert aber trotzdem den Kurs zu absolvieren, weil Umgebung und Situation für das Baby neu und spannend sind. Ich überlasse meinem Freund das Ruder. Und allein ihn „Alle meine Entchen“ singend im Kreis durchs Becken hüpfen zu sehen (mein Baby quietscht vor Freude) war den Stress heute Morgen wert. Leider müssen wir nach zehn Minuten abbrechen. Dem Baby gefällt es zwar aber es bibbert. Das Wasser ist zu kalt und meine Kleine hat noch nicht genug Speck auf den Rippen. Aber in ein paar Wochen probieren wir das mit dem Babyschwimmen auf jeden Fall nochmal. Ab in die Umkleidekabine! Bis wir beide fertig sind (wir wechseln uns ab, ich durfte zuerst duschen), ist die Kleine auf meinem Arm eingeschlafen. Das ist nicht mehr passiert seit sie sechs Wochen alt war oder so. Sie ist also richtig fertig. Das passt perfekt in meine Planung!

Ich knote sie ins Tragetuch und latsche los in Richtung Kinderarzt. Jetzt ist es um zehn und um elf haben wir einen Termin beim Kinderarzt. Die U4 steht an. Mein müdes Kind schleppe ich zu Fuß die vier Kilometer zum Arzt. Dann bekommt Mutti gleich ihren Auslauf und das Kind schläft selig an ihrer Brust (den Kinderwagen verweigert sie leider). Pünktlich kommen wir an, müssen aber ziemlich lange warten. Das spielt mir aber auch schon wieder in die Karten. Denn nach einer Stunde Schlaf ist die Kleine wieder wach. Und da sie vorher so lang am Stück wach gewesen ist, steigt unsere Chance dass sie nach einer Stunde „Wachheit“ beim Doc gleich nochmal einschläft. Nach der Untersuchung (alles super, 13 Zentimeter größer als bei der Geburt, fast doppelt so schwer und sechs Zentimeter mehr Kopfumfang), schläft sie auch tatsächlich nach kurzem Gemecker wieder ein. Ich eile nach Hause, um sie schnell füttern zu können. Daheim angekommen nuckelt sie aber nicht einmal eine Minute an der Brust und ist schon wieder eingeschlafen. Die arme Maus. Das war auch ganz schön viel heute Vormittag! Und ich bin auch ziemlich erledigt aber ich nutze die Schlafenszeit der Kleinen um den Haushalt zu schmeißen. Außerdem behalte ich die Uhr im Blick. Allzu lange kann sie nämlich auch nicht schlafen. Dann gibt es Mittagessen, dann ist sie ja wieder zwei Stunden wach, wieder ein Schläfchen… Das darf maximal bis 17.30 Uhr gehen. Denn dann ist sie zwei Stunden wach und ich will sie wieder schlafen legen bevor ich zu meiner Rückblidungsgymnastik fahre. Die geht von 20.15 Uhr bis 21.45 Uhr. Normalerweise kein Problem weil mein Baby IMMER zwischen sieben und acht schläft. Tja… Bis auf heute.

Das war wohl einfach zu viel Stress. Sie will einfach nicht einschlafen. Jedesmal wenn ich mich davonstehlen will, wacht sie wieder auf. Eine drei viertel Stunde zu spät tauche ich bei der Gymnastik auf. Das Baby habe ich meinem Freund in die Hand gedrückt. Er sagt schließlich immer, dass es kein Problem für ihn ist. Allerdings schläft mein Baby immer noch nicht, als ich um zehn heim komme. Apathisch starrt sie über Papas Schulter. Er hat sie in der letzten Stunde herum getragen damit sie nicht weint… Ich schnappe mir mein Baby, lege sie ins Bett und an die Brust an und in geschätzt drei Sekunden fallen ihr die Augen zu. Ihre Atemzüge sind sofort tief und gleichmäßig. Die arme Maus! Morgen nehmen wir uns dafür gar nichts vor! Doch wer glaubt, dass sie jetzt richtig lange schläft, irrt sich. Um Punkt fünf Uhr blinzle ich kurz zu dem brabbelnden Wesen herunter. Und das strahlt mich so unverschämt wach und gut gelaunt an, dass mir das Herz aufgeht. Na dann. Auf ein Neues!

Aktualisiert:

Hinterlassen Sie einen Kommentar