Babys siebente Woche: Und nächtlich grüßt der Milchvampir

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Von wegen, Babys in dem Alter haben keinen Rhythmus! Meine Kleine jedenfalls hat zumindest nachts sehr regelmäßig Bedürfnisse. Und ich die ultimative Strategie um am nächsten Morgen trotzdem fit zu sein.

Sieht lustig aus - Hoffentlich hasst sie mich später nicht für all die Bärchen- und Tigermützen.

Es ist 4.44 Uhr und meine Süße ist blitzwach. Und hungrig! Unruhig tritt und strampelt sie neben mir. Davon werde ich wach. Wobei ich sowieso nicht sonderlich tief schlafe. Das liegt zum Einen an der unfassbar unbequemen Haltung, die ich einnehme wenn meine Tochter neben mir liegt und zum Anderen an einer Art eingebauten, mütterlichen Schutzmechanismus. Die ersten Lebenswochen meines Babys habe ich mich nicht getraut in unserem großen Bett das Baby zu stillen, aus Angst neben ihr einzuschlafen und sie zu zerquetschen. Bis es irgendwann einfach passiert ist. Also das mit dem Einschlafen. Und statt mein Baby zu zerquetschen habe ich es in einer schier übermenschlichen Reaktion vor der herabsausenden Hand meines Liebsten gerettet. Das war irre. Ich hab eigentlich tief und fest geschlafen. Mein Freund drehte sich und dabei flog sein Arm direkt auf das Köpfchen unserer schlafenden Tochter zu. Und ich habe aus dem Schlaf heraus reflexartig meinen Arm schützend über die Kleine gehalten. Seit dem vertraue ich auf meinen Mutterinstinkt und unsere gemeinsamen Nächte sind Hundert Mal entspannter geworden.

Circa alle zwei Stunden bekommt sie Hunger. Ich ziehe sie ein Stückchen zu mir heran und stille sie auf der Seite liegend. Dabei schlafen wir beide ein. Zwei Stunden später wechseln wir die Seite und schlafen dabei wieder ein… Und diese Praxis führt dazu dass ich mich viel ausgeschlafener fühle als vorher. Da betrug unser nächtlicher Stillmarathon im Schnitt drei bis vier Stunden. Prickelnd, so von zwei bis fünf oder sechs Uhr in der Früh… Und seit dem wir nachts zum Futtern beziehungsweise Füttern erst gar nicht mehr richtig wach werden, hat meine Kleine sogar einen richtigen Rhythmus entwickelt. Alle zwei Stunden. Und egal wann wir ins Bett gehen oder aufwachen (Meine Tochter erklärt die Nacht in der Regel morgens um sieben für beendet), ich bekomme jede Nacht die gleiche Zeitanzeige auf unserem Digitalwecker angezeigt. Von wegen, in dem Alter ist kein Tag wie der andere. Unsere Nächte sind beruhigend gleichförmig…

Im Gegensatz zu den Tagen. Denn da ist es gerade schwierig. Wir stecken mitten in einem Wachstumsschub und meine Süße schläft nicht mehr ohne Körperkontakt und will ständig an die Brust. Sie ist einfach extrem anlehnungsbedürftig und ich habe seit drei Tagen keine Chance mehr, mal schnell allein aufs Klo zu huschen. Oder sie in den Kinderwagen zu packen. Da wäre sie ja auch allein. Und die Mama Kilometer weit weg. Daher haben wir das Tragetuch für uns entdeckt. Nach ziemlich vielen Fehlversuchen in Sachen richtiger Bindetechnik und einem frustrierten Säugling darin, haben wir den Dreh endlich raus. Und: Sie liebt es! Mittlerweile erkenne ich ihr Müde-Weinen auch schnell. Das klingt nämlich komplett anders als ihr Hunger-Weinen. Trotzdem habe ich keine Chance sie zum Schlafen zu bewegen. Es sei denn, ich trage sie im Tragetuch, mit ihrem Köpfchen in Höhe meines Herzens oder ich gehe direkt mit ihr ins Bett. Dieser zweite Wachstumsschub dauert angeblich bis zu zwei Wochen. Aber danach kann sie wieder tolle neue Sachen, zum Beispiel gegen Spielzeug hauen als Vorstufe zum Greifen und den Kopf in Richtung von Geräuschquellen drehen. Außerdem eine Menge mehr. Ich muss jetzt schon aufpassen wie Sau dass sie mir nicht vom Wickeltisch fällt. Erst gestern hat sich mein knapp sieben einhalb Wochen altes Baby nämlich allein auf die Seite gedreht. Unabsichtlich zwar, weil sie einfach so doll gestrampelt und sich gewunden hat aber da war ich alarmiert! Und wenn meine Kleine gerade so viele mentale und körperliche Veränderungen mitmacht, ist es ja logisch, dass sie gerade besonders viel Körperkontakt braucht. Ich bin schließlich die einzige Konstante in ihrem bisherigen Leben. Dauernd kommen neue Eindrücke und Fähigkeiten dazu. Bald wird sie entdecken dass ihre wild herumfuchtelnden Händchen wirklich zu ihr gehören! Und in dieser aufregenden Welt ist eine immer da: die Mama. Dieser Job ist schön und erfüllend. Und manchmal auch ganz schön einsam…

Aber davon erzähle ich vielleicht nächste Woche. Je nachdem wie sich meine Gemütslage weiter entwickelt. Ich bin nämlich immer noch ganz schön schnell ganz schön traurig.

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