Babys sechste Woche: Nestschutz?

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Ich bin krank! Husten, Schnupfen, Halsschmerzen… Alles Scheiße. Und ich habe eine Höllen-Angst mein kleines Baby anzustecken. Aber geht das überhaupt? Ich werde es herausfinden (müssen).

So ein Mist! Ich bin gestern aufgewacht und fühlte mich schrecklich. Kopfschmerzen, die Ohren taten weh, der Hals war kratzig und die Nase so verstopft, dass ich in der Nacht wie ein ein alkoholisierter Oger geklungen haben muss. Krank sein ist ja ohnehin schon immer Scheiße aber wenn man ein kleines Baby hat, ist es noch schlimmer. Denn die Bettruhe, die ja immer noch am besten hilft wenn einem alles weh tut, kann man mit so einem Mini-Menschen knicken.

Meine Tochter will nachts trotzdem alle zwei Stunden einen kleinen Snack. Und wenn sie die Nacht um 5.21 Uhr endgültig für beendet erklärt, ist das eben so. Ob ich jetzt atmen kann oder nicht. Meine erste Amtshandlung war der Blick ins Netz. Kann ich abschwellendes Nasenspray benutzen oder geht das Zeug in die Muttermilch über? Embryotox (eine Website mit Infos zu Medikamenten -speziell für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit) gibt Entwarnung. Ich darf mein Nasenspray wieder nehmen. Hurra! Ich bin nämlich ein Freund der Chemiekeule und fand es hart während der Schwangerschaft darauf zu verzichten. Da war ich nämlich auch zwei mal so derart erkältet, dass es mir wirklich schlecht ging.

So. Jetzt ist mir schon mal geholfen aber was ist mit meiner Kleinen? Ich habe Angst sie anzustecken und verzichte schweren Herzens vorerst darauf sie abzuknutschen und so zu un als würde ich ihre Hände essen (sie liebt es, na und?). Die Hebamme, die wieder zum Wiegen vorbei kam (3440 Gramm – ganz langsam geht es bergauf), beruhigte mich. In der Regel haben Babys einen Nestschutz. Abwehrkräfte, die mit der Muttermilch aufgenommen werden, sollen es vor Ansteckung bewahren… Doch meine Tochter sollte nicht so glimpflich davon kommen. Auch sie ist einen Tag nach mir heftig verschnupft. Sie klingt wie ein kleines Wildschwein wenn sie versucht, zu trinken. Sie grunzt und röchelt und die Rotze läuft fröhlich vor sich hin. Also auf zum Kinderarzt!

Wir bekommen kurzfristig einen Termin und der Arzt verschreibt uns ein abschwellendes Nasenspray für die Kleine. Ich soll es maximal drei mal täglich verwenden und nicht länger als eine Woche aber ich hoffe sehr, dass sich meine Süße vorher von der Erkältung erholt. Ich gebe das Spray auch nur weil es gar nicht anders geht. Sie kann nicht an der Brust saugen wenn sie nicht durch die Nase atmen kann. Und ihr Weinen zerreißt mir das Herz. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Mein Baby ist noch so jung und hat schon die erste Krankheit ihres Lebens am Hals. Und ich bin Schuld weil ich sie angesteckt habe. Meine Tochter jedoch sieht das offensichtlich weniger kritisch. Sie tauchte vorhin in einer Trinkpause mit milchverschiertem Gesicht auf, ein riesiger Popel klebte in ihrer Nase und sie lächelte mich zahnlos und selig an. Gott, wie ich dieses kleine Menschlein liebe. Mir steigen schon wieder Tränen in die Augen. Aber ich bin auch grad verdammt nah am Wasser gebaut…

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