36. Woche: Baby ist fertig!

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Ich stelle mir das “PLING” der Mikrowelle vor. Denn jetzt bin ich in der 36. Schwangerschaftswoche. 36 + 0 um genau zu sein, was bedeutet, dass ich diese Woche bereits beendet habe - also quasi schon 37. Woche… Aber ich zähle nur die vollendeten. Egal jetzt. PLING! Mein Baby ist fertig!

Ich wäre dann soweit. Vor dem Bettchen steht der gepackte Klinikkoffer.

Ab sofort gilt es als voll entwickelt. Es hat die Lungenreife, genügend Speckpolster, Haare, Fingernägel, es kann verdauen und gucken und überhaupt alles, was man so können muss, wenn man jetzt auf die Welt käme. Was für ein erhebendes Gefühl!

Ab sofort muss ich mir keine Sorgen mehr machen. Wenn es jetzt los geht, geht es eben los und wir sagen herzlich willkommen kleiner Sonnenschein. Natürlich wäre es mir lieber, wenn sie sich die verbleibenden Wochen noch Zeit lässt. Denn jeder Tag, den meine Kleine länger in meinem Leib verbringt, ist gut für sie und ihre Entwicklung. Sie kann ja jetzt locker nochmal über ein halbes Kilo zunehmen… Außerdem geht mir langsam wirklich die Düse! Die Geburt kann jetzt jederzeit und jeden Tag losgehen und ohne Mist – wenn einen das kalt lässt, dann ist er (oder sie) entweder eine verdammt coole Sau oder irgendwas stimmt nicht. Hui!

Beim letzten Frauenarzt-Termin wollte ich wissen, ob es irgendwelche Anzeichen dafür gibt, dass eine baldige Geburt bevor steht. Ich meine nicht das Platzen der Fruchtblase, Wehen oder so etwas. Wenn das passiert, weiß man ja, was die nächsten Stunden auf einen wartet. Ich hatte eher darauf gehofft, dass sie sagt: „Wenn sich der Bauch absenkt (das passiert angeblich in etwa in dieser Woche, weil das Köpfchen ins kleine Becken rutscht), dauert es nur noch ein paar Tage.“ Darauf warte ich nämlich. Ich hab keine Ahnung, ob man das merkt. Dass da innen drin in mir jede Menge los ist, merke ich sehr wohl, aber was genau die Kleine da treibt, weiß ich nicht. Und mein Bauch ist nach wie vor an Ort und Stelle. Leider! Denn sobald er etwas nach unten rutscht, kann ich wieder besser atmen, soll weniger Sodbrennen haben und insgesamt soll’s mir besser gehen, weil meine Organe nicht mehr so nach oben gedrückt werden .

Leider werde ich enttäuscht. “Es gibt überhaupt keine zuverlässigen Anzeichen”, sagt die Ärztin mit einem Schmunzeln. Manche Frauen laufen seit der 33. Woche mit leicht geöffnetem Muttermund (soll der eigentlich erst mit dem Einsetzen der Wehen machen) rum und das Baby kommt trotzdem erst in der 40. Woche. Was den Bauch betrifft: Vor allem beim ersten Kind senkt der sich manchmal auch erst beim Einsetzen der Wehen ab. Was gibt es noch Schönes? Oh richtig. Der Schleimpfropf, der den Zugang zum Baby abdichtet, löst sich vor der Geburt. Das kann aber 24 Stunden vorher oder 12 Tage vorher passieren. Und ob man das mitbekommt, steht auch wieder auf einem anderen Blatt. Ach MIST!

So sehr ich mich auch bemühe und nach etwaigen Anzeichen fahnde, es scheint einfach nix zu geben, das Aufschluss über den wirklichen Geburtstermin könnte. Nicht mal der errechnete Geburtstermin selbst. Denn an den halten sich nur fünf Prozent aller Babys. Da hilft wohl nur abwarten und Eis essen. Ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, dass mit einem Kind nicht mehr so viel planbar ist. Und dass man viiiiiiel Geduld aufbringen muss…

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