Babys 70. Woche: Müde, Hunger, Pipi, kalt

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Mir geht es nicht gut. Und ich habe die Schnauze voll davon, so zu tun, als wäre es anders. Diese Schwangerschaft ist viel anstrengender als die letzte und ich will eigentlich nur schlafen. Kacke.

Dicker Bauch und riesen Sauerei - Bei dem Wetter müssen wir uns was einfallen lassen

Meine Symphyse hat sich schmerzhaft zurück gemeldet. Das hatte ich bei Johanna erst im siebenten Monat. Dieses Mal geht es schon im sechsten Monat los. Ich bin in der 24. Schwangerschaftswoche und das Laufen tut jetzt wieder weh. Mittlerweile bekomme ich auch Probleme, wenn ich meine Maus durch die Gegend trage. Aber das merkt sie. Unfassbar, wie sensibel meine Tochter ist. Sie protestiert immer – ich wiederhole: IMMER – wenn ich sie absetze. Auch im Kinderwagen. Deshalb flitzt sie immer in der Gegend rum und weite Strecken trage ich sie noch. Bis jetzt! Ich bekomm davon nämlich echt Rückenschmerzen. Und wenn ich ihr das genauso sage, ist nach kurzem Gemecker Ruhe im Karton. Wenn ich meiner 16 Monate alten Tochter sage, dass sie die Hände unter den Fußsack stecken soll damit sie warm bleiben, macht sie auch das. Krass! Mich überrascht jedes Mal, WAS sie alles kapiert. Mein Baby ist so schlau. Und hat ein Gefühl dafür, wann meine Grenzen wirklich erreicht sind.

In der Küche hilft sie mir jetzt immer fleißig. Dafür stelle ich sie auf einen Stuhl und hoffe dass sie nicht runter fällt. Aber sie steht da wirklich ziemlich sicher. Hin und wieder kippt sie sich noch ganze Wasserbecher – oder eben Kakao – über den Latz. Aber auch das kommt immer seltener vor. Selber machen ist die Devise! Und dazu muss ich sagen: Gott sei Dank. Ich kann nämlich nicht mehr. Diese Woche ist wirklich anstrengend.

Auf dem Rückweg von der Arbeit muss ich doll aufpassen, nicht einzuschlafen. Oder wahlweise vor lauter Sodbrennen in die Ecke zu kotzen. Jeden Tag das Gleiche. Was für ein Spaß. Schlimmer wird es nur, wenn ich dann an der U-Bahn-Station aufs Radl umsteige um meine Maus aus der Krippe abzuholen. Fahrradanhänger angekoppelt, danach noch einkaufen und ab auf den Spielplatz, so lange es das Wetter zulässt. Oft treffen wir uns jetzt auch mit einer befreundeten Mama im Schwimmbad. Da haben unsere Mädels Spaß und wir können ein bissl ratschen. Der Nachmittag verfliegt, und spätestens halb sechs müssen wir eh schon wieder zu Hause sein um das Abendessen an den Start zu bringen. Wir bilden uns auch ein, dass unsere Kinder danach besser schlafen. Ich sowieso. Wenn ich sie um sieben ins Bett bringe, muss ich all meine Willenskraft aufbringen, um nochmal aufzustehen und meinem Mann ein weiteres Abendessen zu kredenzen. Zwischendrin hab ich irgendwann den Haushalt geschmissen. Keine Ahnung, wie das funktioniert aber ICH tue genau das: FUNKTIONIEREN. Die Frage ist nur, wie lange noch.

Ich will schlafen. Und Plätzchen essen. Und meine Ruhe. Bitte. Außerdem hab ich ein schlechtes Gewissen. Ich habe einen festen Job, einen tollen Mann und zwei wunderbare Töchter. Da darf ich mich einfach nicht so anstellen. Oder doch?

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