Babys 59. Woche: Krippen-Kind

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Johanna geht seit einigen Wochen mit ihrem Papa in die Kinderkrippe. Am Anfang immer für jeweils eine Stunde. Und jeden Tag fällt die Trennungszeit vom Elternteil länger aus. Doch wenn wir in dem Tempo weiter machen, schaffen wir es doch im Leben nicht, unsere Maus bis Mitte Oktober an einen ganztägigen Aufenthalt zu gewöhnen. Und will ich das eigentlich?

Der Stand der Dinge in Woche 12. ohne Bauch einziehen ;). Den Ballon im Hintergrund hab ich meiner Süßen von der Wiesn mitgebracht...

Ich bin seit September wieder Vollzeit arbeiten und kurz danach ging auch die Eingewöhnung los. In manchen Krippen braucht man tonnenweise Equipment für die Mäuse, gleich von Anfang an. Wir sollten nur eine Trinkflasche und Krabbelschuhe mitbringen. Easy. Mein Liebster schickt mir fleißig Bilder von unserer Püppi. Wie sie mit dem Bagger spielt, auf der Holzburg herum turnt, wie sie musiziert oder ihre Erzieherin umarmt. Bei letzterem muss ich ordentlich schlucken. Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick ist das. Aber es ist auf jeden Fall gut, dass Johanna ihre Bezugsperson auch mag! Diese Bilder machen mir Freude. Ich bin unfassbar stolz auf mein großes Baby! Andererseits blutet mir das Herz, weil ich nicht dabei sein kann…

Doch ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass das die beste Entscheidung war, die wir treffen konnten. Also dass der Papa die Eingewöhnung macht. So lange sie die Option „Mama“ hat, nutzt meine Maus die auch. „Wenn wir irgendwo zu dritt sind, will sie immer zu mir. Wenn sie kurz zum Papa soll, geht das Geschrei los. Das ist nicht toll für meinen armen Mann. Er ist nämlich ein großartiger Vater, der sich alle Mühe gibt. Aber für meine Tochter ist er einfach nur der zweitliebste Mensch. Und wenn er den Raum verlässt, bringt sie das nicht so aus dem Konzept, wie wenn ich gehen würde. Ich hab aber Angst, diesen Status zu verlieren. Angst, dass ich für sie an Wichtigkeit verliere, je länger ich nicht daheim bin. Wenn ich nämlich aus der Arbeit komme, ist es frühestens fünf oder halb sechs. Halb acht geht Johanna spätestens ins Bett. Da ist sie einfach kaputt. Heißt für mich: Zwei, maximal zwei einhalb Stunden mit meiner Maus täglich. Das ist zu wenig!

Das habe ich mir im Vorfeld nicht gut überlegt. Da habe ich einfach den finanziellen Vorteil gesehen aber ich habe schnell gemerkt, dass ich so nicht weiter machen kann und will. Es zerreißt mich einfach. Wenn mein Freund die Kleine abends ins Bett bringen will, fauche ich ihn an und reiße das Kind an mich. ICH mache das! Schließlich habe ich so schon kaum was von ihr. Ich kann auch überhaupt nicht nachvollziehen, wie er das früher gemacht hat. Von der Arbeit direkt zum Sport und dann abends so spät heim, dass er seine Tochter überhaupt nicht gesehen hat. Das will ich nicht haben. Deshalb bleibt mein Privatleben gerade auf der Strecke. Für Hobbys oder Freunde habe ich keine Zeit.

Ich schleiche mich morgens um sechs aus dem Haus und eile nach meinem Arbeitstag zurück. Beziehungsweise treffe ich meine Süßen direkt auf dem Spielplatz und dann widme ich all meine Zeit meinem Baby. Um acht schläft sie dann tief und fest und ich habe Zeit für Haushalt (ich koche oft Mittagessen für die beiden vor bzw. Abendessen für uns zwei Großen), Hochzeitsvorbereitungen und meinen ungeborenen Zwerg. Ich bin schon in der 12. Woche und die Zeit ist nur so an uns vorbei gerast! Ich muss es dringend meinem Chef sagen. Vor allem auch weil der Bauch langsam kommt…

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