Hallo Nummer drei – Wir sind schwanger

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Also eigentlich bin nur ich in der 15. Woche schwanger aber das Baby bekommen wir ja irgendwie alle. Und obwohl es die dritte Schwangerschaft ist und ich da durch gehen sollte, wie ein alter Hase, ist wieder alles neu. So scheiße schlecht war mir zum Beispiel noch nie!

Mit diesem Foto hat es die werdende Dreifach-Oma gestern erfahren.

Wir sind überglücklich, dass es so schnell geklappt hat. In der Arbeit hat sich nach einem halben Jahr ja abgezeichnet, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht übernommen werde. Und selbst wenn, in diesem Tempo hätte ich nicht weiter machen können. 40 Stunden-Woche, viele Wochenenddienste, zwei Kleinkinder und eins davon, dass täglich bis 12 Uhr aus der Krippe abgeholt werden muss. Dazu die gesundheitlichen Probleme, die nur mit kontinuierlichem Muskelaufbautraining in Schach zu halten sind. Das alles braucht Zeit. Und die hat am Ende mir und uns als Paar gefehlt. Vor allem aber mir. Es gibt seit Monaten kein ICH mehr. Ich funktioniere. Arbeit, Kinder, kurz schlafen. Eine Nacht mit mehreren Unterbrechungen, um fünf wieder raus und das Ganze von vorn. Ich habe von Freunden jetzt oft gehört, dass sie mich für mein Pensum bewundern. Aber ehrlich. Da gibt’s nix zu bewundern. Mein Mann und ich kommunizieren zum Teil ausschließlich über WhatsApp, weil wir uns kaum sehen. Und der Sport fällt hinten runter. Das ist schlecht. Denn dann folgen Schmerzen, die im Büro schlimmer werden. Pauline soll auch im nächsten Krippenjahr noch bis 12 geholt werden. Nochmal so ein Jahr? Nein. Das pack ich nicht.

Das klingt jetzt alles, als wäre unsere heiß ersehnte Nummer drei meine Rettung. Ist sie auch für den Moment. Aber das wäre extrem kurzfristig gedacht. Ich wuste schon in der Schwangerschaft mit Pauline, dass es das nicht für mich gewesen sein soll. Auch direkt nach der Geburt war der Kinderwunsch direkt wieder da. Völlig bescheuert. Fand ich selbst auch. Aber im letzten halben Jahr wurde es wirklich schlimm. Jeden Monat der dringendere Kinderwunsch. Ich habe geheult, wenn mir eine Bekannte erzählt hat, dass sie ein Baby erwartet. Vor Freude! Aber auch ein bisschen vor lauter Sehnsucht. Mit jeder Periode dieses Gefühl der Enttäuschung. Das wäre jetzt ein Oktober-Baby gewesen, November, Dezember… Also musste ein Gespräch mit meinem Liebsten her. Davor hatte ich so unglaublich Angst. Ich weiß nämlich, dass er glücklich ist mit unseren beiden Mädels. Wider Erwarten sagte er aber super zackig JA zu Nummer drei. Ich war überglücklich! Und bin es noch! Vor allem, weil es dann auch direkt wieder geklappt hat. Das muss man sich mal vorstellen!

Und weil wir in diesem Punkt so ein unverschämtes Glück haben, hatte ich dieses Mal so große Angst wie nie. Vor einer Fehlgeburt. Dass irgendetwas Schreckliches passiert. Das Einzige, was bisher aber passierte, war die volle Hormonkeule. Mir ging es in keiner Frühschwangerschaft so furchtbar wie dieses mal. Kotzeübel, ständig essen müssen gegen die Übelkeit, Kreislaufprobleme ohne Ende, Umkippen, Herzrhythmusstörungen. Letztere kommen allerdings nicht vom Baby. Das ging vor einem halben Jahr los aber die Schwangerschaft jetzt trägt nicht gerade dazu bei, dass es besser wird. Und meine Bandscheiben stehen schon wieder in den Startlöchern, zum Ärger machen. Dieses Mal ist es die Halswirbelsäule. Aber weil ich jetzt nicht jammern will, höre ich auf mit den körperlichen Unzulänglichkeiten. Wir freuen uns auf unser Januar-Baby. Auch wenn ich zwei Monate bis zum Mutterschutz mit Arbeitslosengeld 1 überbrücken muss. Diese Situation hatten wir noch nie uns sie scheint ohnehin nicht besonders oft vorzukommen. Denn sowohl Arbeitsamt, Elterngeldstelle und Krankenkasse können mir keine klaren Auskünfte geben. Wunderbar. Hab ich wieder was zu tun die nächsten Monate. Also außer Brüten. Drei Kinder in viereinhalb Jahren. Das ist und wird ein Abenteuer!

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