Kindergeburtstag in Zeiten von Corona und der erste Lagerkoller

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Wir starten in Woche drei von fünf mit geschlossenen Kitas. Woche zwei von X mit dem Typen im Homeoffice und meinen Kindern, die erste Anzeichen von Lagerkoller zeigen.

Heute war sie mal so richtig pissig, unsere große Maus. Dabei kann sie echt fies werden. Mich beruhigt dabei das Wissen, dass sie sich das nur traut, weil sie sich unserer Liebe so sicher ist und dass das was Gutes ist.

Schade eigentlich. Ich fing gerade an, mich in der neuen Situation einzurichten. Ich drehte mit den Kids meine Runden durch den Park. Die beiden mit Laufrad, Roller oder Dreirad. Unser Fuhrpark ist mittlerweile größer als der des Sandmannes, ich sag‘s euch. Vormittags dürfen sie nur die Roller nehmen. Sonst habe ich keinen Platz für den Einkauf. Wenn die Girls nämlich keinen Bock mehr haben und im Kinderwagen hocken, muss ich Fahrzeuge und Einkäufe im Doppelkinderwagen verstauen. Das Baby ist von Haus aus in der Trage weils im Kinderwagen keinen Platz für ihn gibt. Meine Vierjährige ist extrem lauffaul. Die bald Dreijährige läuft mehr. Sie hat auch in Sachen Fahrzeuge mehr Sitzfleisch. Wenn si sich fürs Laufrad entscheidet, zieht sie ihren Weg in der Regel auch durch. Verlassen kann ich mich allerdings nicht darauf. Denn dann ist es ausgerechnet dieses Mal ganz bestimmt anders. Kinder. Ihr kennt das.

Jedenfalls hatten wir eine ganz gute neue Routine. Und weils so schön war letzte Woche und mein Mann im Homeoffice ist, konnte ich auch öfter mal für ne halbe Stunde raus zum sporteln. Skaten war ich und zwei mal joggen. Ob Letzteres jetzt so super geil für den Beckenboden war, weiß ich noch nicht. Laufen gehen lass ich lieber erstmal wieder sein. Im Keller hab ich noch eine ganze Kiste für schlechte Tage, die die Kinder noch nicht kennen. Kinderbuchklassiker meines Mannes, eine Kiste voll Baufix, Stickeralben und Co. Doch bisher sind die Mädels auch mit dem zufrieden gewesen, was wir hier hatten. Vor allem, nachdem sie gesehen haben, WAS genau sie eigentlich haben. Wir haben nämlich ausgemistet. Wie die restlichen 97 Prozent der Bevölkerung wahrscheinlich auch. Was willste jetzt auch sonst groß machen?

Ich hab Kinderklamotten um und aussortiert. Spielzeuge ausgemistet, unser Wohnzimmer ist weniger voll gepackt. Ich hab meinem Liebsten neulich mal Marie Kondo gezeigt. The lifechanging magic of tidying up oder so. Die fragt immer: „Entfacht dieses oder jenes Teil Freude in dir? Nein? Dann raus damit!“ Das hat er jetzt öfter mal gefragt: „Hey Babe, entfacht die hässliche Giraffe im Regal Freude in dir oder kann die weg?“ Und es stimmt: Ausmisten erleichtert ungemein.

Wenn Freunde in letzter Zeit gefragt haben, wie es mir geht, hab ich immer „super“ geantwortet und dabei fast schon ein schlechtes Gewissen gehabt. Aber jetzt geht’s langsam los. Johanna hat zum ersten Mal in ihrem Leben überhaupt gesagt, dass sie sich auf den Kindergarten freut. Sie vermisst ihre Freunde. Pauline kann ich schlecht einschätzen aber ich glaube auch, dass sie es doof findet, dass am Mittwoch bei ihrem Geburtstag keine Gäste kommen dürfen. Ihren besten Freund (und Nachbarsjungen) wollte sie einladen. Und noch einen Freund mit seiner großen Schwester. Und im Biergarten feiern. Einen Teddy, Schokokuchen und Spiele! Wir werden ihr erfüllen, was geht. Gäste und die todtraurigen Omas (die sind beide echt down deswegen) kommen dann eben, wenn das Schlimmste überstanden ist. Notfalls eben ein Jahr später. Ach Kacke ist das. Und Johannas miese Laune heute helfen auch nicht dabei, positiv nach vorn zu schauen. Die fand heute dass ich die „doofeste Mama von der ganzen Welt“ bin. Ja gut. Muss wohl auch mal sein…

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