Babys 63. Woche: Familienbande - Heiraten mit Baby

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Wir heiraten! Und zwar nur zu dritt. Das ist irgendwie wild romantisch aber auch nicht ohne. Schließlich kann keiner das Kind nehmen wenn es keinen Bock mehr hat auf Trauung oder Fotos. Wie sollen wir das jetzt wieder hinkriegen?

Wir, frisch verheiratet. Mit Liebe im Herzen und im Bauch. Ich bin hier in der 16. Woche.

In den letzten Wochen hatte ich so viel um die Ohren, dass ich gar keine rechte Zeit hatte, um mich auf unsere bevorstehende Hochzeit zu konzentrieren. Doch diese Woche ist es soweit. Am Freitag wird auf dem Wendelstein geheiratet. Die Location war uns wichtig. Da wir keine Gäste, Familie oder Trauzeugen haben, muss wenigstens der Ort der Trauung spektakulär sein. Und dass ist es auf dem Gipfel definitiv!

Vor wenigen Monaten waren wir erst mit der Mausi hier oben. Da war sie völlig begeistert und musste jede einzelne Kuh kommentieren. Sehr süß! Jetzt sind die Kühe allerdings abgetrieben. Also muss sich unsere Tochter etwas anderes Spannendes suchen. Die Trauung ist für 11 Uhr anberaumt. Den Termin haben wir vor vier Monaten gemacht. Da waren die Ess- und Schlafgewohnheiten von Johanna noch komplett anders, als jetzt. Zurzeit bekommt sie halb zwölf Mittagessen und macht ab zwölf Uhr ihr Mittagsschläfchen. Das kollidiert hoffentlich nicht mit unserer Planung. Unsere Fotografin Petra hat vorgeschlagen, ihren Mann mitzubringen. Der soll sich um die Kleine kümmern, während wir in Ruhe Fotos machen lassen können. Ein Mann soll auf meine Mausi aufpassen? Die Situation hatten wir noch nie aber meine Bedenken werden am Tag der Hochzeit vom Tisch gewischt…

Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker. Da schläft sogar Johanna manchmal noch. Um 7.30 Uhr schlingen wir unser Frühstück im Hotel runter, das Kind ist bestens gelaunt und danach wird die Kleine schon mal in ihr Festtagsoutfit gesteckt. Sie sieht so süß aus, dass sie mir sicher die Show stehlen wird! Danach flitze ich zum Friseur, während mein Zukünftiger die Blumen holt. Johanna macht prima mit und versucht sich Lockenwickler ins feine Haar zu drehen. Klappt nicht, beschäftigt sie aber. Auf den letzten Drücker kommen wir zur Seilbahn und fahren zusammen mit dem Standesbeamten auf den Berg. Wenn die Gondel jetzt stehen bleibt, werden wir trotzdem getraut. Hihi. Aber alles geht glatt und wir kommen pünktlich im Trauzimmer an. Johanna wurde unterwegs mit Zwieback und Quetschtüten versorgt und beginnt tatsächlich kurz nach elf Uhr mit der Quengelei. Also pünktlich während der Trauung…

Der Mann unserer Fotografin pflückt sie mir unauffällig vom Schoß und verschwindet nach hinten in den Raum. Kurzes Schimpfen, dann ist Ruhe. Das ging so schnell, dass mich das Ganze kurz irritiert aber ich bin zu abgelenkt von der Rede des Standesbeamten. Die ist wirklich schön! Wir geben uns unsere Eheversprechen, tauschen die Ringe und unterschreiben die Eheurkunde. Wir sind sehr, sehr glücklich! Das Ganze dauert fast eine Stunde.

Das Kind schläft selig in den Armen des „fremden Mannes“. Also wieder mal umsonst Sorgen gemacht. Auch nachdem wir über eine Stunde Fotos gemacht haben, schlummert sie noch selig. Wir lassen sie in Ruhe ausschlafen und fahren ins Tal zum Mittagessen. Es ist mittlerweile fast drei. Fotografin und Mann verabschieden sich und es gibt leckere Gerichte für alle (Nudeln mit Tomatensoße ist das Größte für unsere Maus – easy also). Und dann? Können wir nicht fassen, dass wir jetzt wirklich verheiratet sind. Eine Familie. Ein Name. Aber es fühlt sich verdammt gut an!

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