Die Entscheidung – Wird unser Korridorkind eingeschult?

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Es gibt so viele Gründe, die FÜR eine Einschulung in diesem Jahr sprechen. Aber noch viel mehr die dagegen sprechen. Wir haben uns entschieden. Und suchen jetzt gemeinsam mit Johanna einen Schulranzen.

Johanna befördert ihre Geschwister auf deren ausgewählten Fahrzeugen. Sie kann das echt super, unsere Große!

Vor zwei Wochen habe ich von all meinen Zweifeln berichtet. Unsere kluge, motorisch fitte, Königin des Ausmalens und Schreibenlernenwollens kann dieses Jahr eingeschult werden oder eben erst 2022. Sie wird Anfang August sechs Jahre alt und wird dann eine der Jüngsten in ihrer Klasse sein. Ich kann euch mal erzählen, was alles dagegen spricht. Die Liste ist lang.

Starten wir mal mit Corona. Ich weiß jetzt schon, dass ich keine Lust auf Homeschooling, Einschulungsfeier mit Mundschutz und ohne Gäste oder Wechselunterricht habe. Die Chancen, dass ab September alles wieder ist wie früher, stehen schlecht. Sau schlecht. Machen wir uns nix vor. Ihre beste Freundin ist vor Kurzem umgezogen und fällt NICHT mehr in unseren Schulsprengel. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsteht gerade eine neue Grundschule. Einen kürzeren Schulweg kann man gar nicht haben, wenn man nicht gerade direkt in der Schule wohnt ABER: Die wird erst im nächsten Jahr eröffnet. Wenn sie wein weiteres Jahr im Kindergarten bleibt, könnte ich mir jetzt sofort einen geilen Job suchen und richtig Gas geben. Je länger ich Ungewissheit habe, wie es mit der Betreuungssituation weiter geht, desto schwieriger auch die berufliche Planung für mich. Und last but not least: Unser Hort wird abgerissen und es wird KEINEN Ersatz geben! Dazu gibt’s zwar mittlerweile eine Petition von wegen „Lasst unseren Hort stehen, sonst sind dutzende Familien betreuungstechnisch am Arsch“ wurde gestartet aber ob die wirklich Aussicht auf Erfolg hat? Puh…

So. Da sollte die Entscheidung ja eigentlich klar sein, oder? Nö. So gar nicht. Denn es spricht auch eine Menge für die Einschulung. Johanna erfüllt alle Voraussetzungen. Ihre Erzieher*innen und ihre zukünftige Lehrerin (mit der ich telefoniert habe) sagen alle klar: GO! Unbedingt. Wir würden sie sonst möglicherweise entmutigen, ihrem Selbstwertgefühl schaden. In ihrer Kita-Gruppe rücken nur wenige Kinder in die Vorschule nach. Und mit denen hat sie wenig zu schaffen. Außerdem kommt erschwerend hinzu: Sie will. Johanna freut sich wirklich auf die Schule. Darauf, ein großes Schulkind zu sein. Auf das, was sie dort lernen wird. Zu unserem großen Glück kommt eine „alte“ Freundin mit. Eine Babyfreundin, die sie kannte, bevor sie ihre eigene Nasenspitze kannte. Hoffentlich kommen die beiden in eine Klasse!

Und ja, spätestens jetzt ist klar, wie wir entschieden haben. Johanna WIRD eingeschult. Definitiv. Denn wenn man all diese Gründe dafür und dagegen nüchtern betrachtet, fällt auf: Alles, was dagegen spricht, sind äußere Umstände. Für UNS wäre es einfach viel bequemer, sie ein weiteres Jahr in der Kita zu lassen. Betrachtet man aber nur SIE, unsere Großmaus, dann muss sie gehen können. Und so wird’s jetzt gemacht. Wir hoffen inständig, dass sich die Schwierigkeiten bis dahin noch geben werden. Drückt uns die Daumen!

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