Babys 65. Woche: Willst du eine Schwester oder einen Bruder?

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Meine Schwangerschaft schreitet voran. Der Babybauch wächst und in zwei Wochen habe ich schon Halbzeit! Aber wie erkläre ich meiner Tochter, dass sie ein Geschwisterchen bekommt?

Sie kann gerade so alleine ne Laterne (Wir hatten am Freitag St. Martin Umzug in der Krippe) halten. Wie soll sie verstehen, dass sie bald nicht mehr die Nummer 1 ist?

Versteht sie überhaupt was das bedeutet? Ich glaube ja nicht. Zum Zeitpunkt der Geburt ihres Geschwisterchens ist meine Maus zwischen 19 und 20 Monate alt. Wahrscheinlich habe ich dann zwei Wickelkinder. Aber eines von beiden hat dann vermutlich schon angefangen zu sprechen. Und ich meine nicht das Kleine. Wir haben uns einen kleinen Altersabstand gewünscht und sind glücklich, dass es tatsächlich geklappt hat. Aber Johanna scheint noch so klein zu sein, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es viel bringt, sie auf das Geschwisterkind vorzubereiten. Wie soll ich das auch machen?

Ich erzähle ihr seit ein paar Tagen, dass ein Baby in Mamas Bauch ist. Und dann schaut sie interessiert auf meinen Bauch oder patscht mit ihren Händchen drauf. Es ist irre, wie viel sie schon kapiert. Ich unterhalte mich ganz normal mit ihr und sie tut alles, was ich von ihr will. Vorausgesetzt, sie hat da gerade Lust drauf. Wenn ich Johanna zum Beispiel sage, dass sie schon mal vorgehen soll und sich die Schuhe anziehen kann („Nimm die Herbstschuhe mein Schatz, nicht die Gummistiefel und auch nicht die warmen!“), dann macht sie das. Und sie wählt nie das falsche Paar Schuhe, weil sie genau weiß, was, was ist. Total schlau! Wenn ich frage, ob sie niesen muss, tut sie so als ob. Mit Augen zusammen kneifen und Hatschi! Und obwohl sie noch nicht sprechen kann, macht sie am Tisch sehr deutlich was sie haben möchte. Keine Nudel mehr. Erst einen Schluck Wasser! Alles mit Gesten, Mimik und Lautäußerungen.

Trotzdem. Dass ein Baby kommt, ist ja sogar für die meisten Erwachsenen so suspekt, dass sie es erst glauben können, wenn es da ist. Das wird bei uns auch nicht anders. Und ich wünsch mir so, dass die Geschwister ein Herz und eine Seele werden! Dass meine Maus nicht eifersüchtig auf das Baby ist. Und dass ich beiden gerecht werden kann. Irgendwie.

Ich habe zu meinen beiden Brüdern keinen Draht. Das Verhältnis zwischen uns ist nicht mal schlecht. Es gibt einfach keines. Ich schiebe es auf den Altersabstand von vier und fünf Jahren und dass die beiden halt Jungs sind. Mit denen konnte ich nicht spielen. Ich war verantwortlich dafür, dass sie ihre Hausaufgaben machen und ordentlich zu Mittag essen. Aber egal.

Meine Johanna wird in meine Schwangerschaft mit eingebunden, indem ich ihr einfach hin und wieder erzähle, dass sie bald jemanden zum Spielen und Schmusen bekommt. Und sie hilft mir, den Bauch einzucremen. Viel mehr fällt mir noch nicht ein. Eine Mutter, die mit mir auf der Wochenbettstation lag, hatte bereits einen dreijährigen Sohn. Dem wurde eine fette Autorennbahn geschenkt. Mit der Erklärung, dass dies ein Geschenk vom Baby für den großen Bruder sei. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er das irgendwie überrissen hat. Er hat pausenlos geweint, weil er nicht auf Mamas Schoß durfte während sie ihr Baby gestillt hat… Oh je. Ich bin wirklich gespannt, wie das bei uns wird.

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