Babys 67. Woche (15 Monate): Alle krank, nur Mama nicht

2 Minuten zum lesen

Jedenfalls bin ich offensichtlich nicht krank genug. Denn irgendwie bin ich die einzig verbliebene meiner kleinen Familie, die halbwegs funktioniert. So eine Scheiße, echt!

So schlecht ging es uns selten...

Als mein Liebster vor zwei Wochen auf Geschäftsreise war, hab ich mir die Seele aus dem Leib gekotzt. Zwei Mal hab ich es nicht rechtzeitig auf die Toilette geschafft. Den Klodeckel hoch zu klappen, hätte einfach zu viel Zeit in Anspruch genommen. Daher wurde es erst die Badewanne, beim zweiten Mal ganz schön viel Fläche rund ums Klo. Wie ekelhaft! So schlecht ging es mir seit mindestens zehn Jahren nicht und es war niemand da, der mir irgendwie helfen konnte. Das war an einem Samstag. Am Tag drauf ging es mir auch noch nicht gut aber besser als am Vortag. Und ich hab gemacht, was ich eben tun musste. Meinen Mist weg geputzt, meine Tochter versorgt und sogar den Wochenendeinkauf gemacht. Mama muss halt funktionieren.

Als meine Maus am Donnerstag Mittag in der Krippe erwachte, musste sie sich auch übergeben. Die Erzieherinnen fanden das erstmal nicht besorgniserregend. Sollte ich beobachten. Hab ich gemacht. Hab an jenem Tag noch zwei Mal beobachtet, wie Johanna ihr Mittagessen unverdaut wieder hoch gewürgt hat. Sie tat mir so leid! Sie konnte an diesem Tag gar nichts bei sich behalten. Der Kinderarzt tippte auf eine Lebensmittelvergiftung weil sie keine weiteren Symptome hatte. In der Krippe wurden im Laufe des Tages aber noch neun weitere Kinder von dieser akuten Übelkeit heim gesucht. Einige von ihnen bekamen noch Fieber und Durchfall dazu. Und während es meiner Maus schon am Freitag wieder besser ging, brach das Elend einen Tag später über meinen Mann herein.

Ein krankes Kind ist schrecklich. Es ist wehrlos. Es versteht nicht, was da passiert und warum es ihm nicht gut geht. Johanna musste sich sogar heftig übergeben NACHDEM sie abends schon eingeschlafen war. Gott, was war ich stolz auf meine Voraussicht! Ich hab ihr nämlich ein doppelt gefaltetes Molton-Tuch unter den Kopf gelegt weil ich so etwas schon befürchtet hatte. Ich war zum Glück auch noch bei ihr als es passierte, weil sie sofort verwirrt hoch schreckte und weg kriechen wollte (und damit den ganzen Schmodder verteilt hätte). Ich hab mein Baby also getröstet, gewaschen, umgezogen, in einen neuen Schlafsack gesteckt und wieder schlafen gelegt. Die restliche Nacht blieb ohne Zwischenfälle und am nächsten Tag war nichts mehr von ihrem Elend zu merken. Gute Heilungskräfte!

Mein Mann hat diese Selbstheilungskräfte offensichtlich nicht. Bei ihm ging es von Samstag auf Sonntag los! Aber wie! Mit Karacho stürzte er vier Mal aus dem Schlafzimmer um seinen Mageninhalt ins Klo zu ergießen. Zwischendrin kochte ich ihm Tee, brachte frisches Wasser und Medikamente. Und es ging ihm schlecht! Auch er tat mir sehr leid aber nachdem er das Fläschchenwasser von der Maus weggetrunken hatte und sie nachts dann schön eine halbe Stunde wach war, weil es ihr zu lange dauerte, bis die Mama ein frisches Fläschchen zubereitet hatte, wurde ich zunehmend wütend auf ihn. Und dann wirft er sich laut stöhnen von einer Seite auf die andere und das Baby schläft so natürlich auch nicht mehr ein… Verdammt nochmal. Leide leise!!

Hab ich gedacht. Aber nicht gesagt. Einen kranken Mann anzuschnauzen, geht einfach nicht. Aber unter uns: Das Baby hat die gleiche Krankheit besser weggesteckt als der große Mann an meiner Seite.

Aktualisiert:

Hinterlassen Sie einen Kommentar